Tests
14.01.2015, 07:07 Uhr
4K-Gaming: der Acer Predator XB280HK im Test
Mit dem Predator XB280HK hat Acer einen günstigen 28-Zoll-Monitor für Spiele in 4K-Auflösung anzubieten. PCtipp hat ihn auf Herz und Nieren getestet. Das ist dabei herausgekommen.
So langsam werden 4K-Monitore zum Spielen attraktiv. Acer versucht das mit dem «G-Sync»-fähigen UHD-Monitor Predator XB280HK mit einem Kampfpreis von 739 Franken. Denn als Spieler mit Nvidia-Karte(n) sollte man unbedingt einen «G-Sync»-fähigen 4K-Bildschirm in Betracht ziehen: Die Technik dient zum Anpassen der Bildwiederholungsraten, damit selbst auf der gewaltigen Auflösung von 3840 x 2160 Bildpunkten konstante 60 Bilder pro Sekunde möglich sind. Das TN-Panel des Bildschirms arbeitet hierfür intern mit bis zu 144 Hz und passt die Bildwiederholfrequenz beim Spielen dynamisch an die Bildwiederholrate der Grafikkarte an. Davon profitieren aber nur Nvidia-Spieler. Besitzer einer AMD-Karte können dem 4K-Spielgefährten in dieser Hinsicht nicht viel abgewinnen.
Sehr reaktionsschnell in Spielen
Dank der G-Sync-Funktion zeigt der Monitor ein sehr flüssiges Bild. Selbst mit einer GeForce GTX 760 im Single-Betrieb (auf einem i7-System) überwältigen rasante Szenen in Spielen wie «Skyrim» oder «Batman Arkham City». Dank einer extrem schnellen Reaktionszeit von einer Millisekunde (Grau zu Grau) bleibt das Bild in hektischen Bewegungen klar. Von Schlieren absolut keine Spur. Egal, ob man gerade eine Horde Dämonen im Spiel «DMC» runtermetzelt oder sich der gruselig-ruhigen Stimmung von «The Evil Within» hingibt. Grosso modo kann man Acer beipflichten, dass mit der Reaktionszeit keine leeren Versprechungen gemacht werden. Wirklich top!
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Status quo - Gaming in 4K
Status quo: Gaming in 4K
Erwarten Sie aber nicht, dass das Spielen in 4K-Auflösung mit einer einzigen Mittelklassekarte der GTX-700er-Reihe auch bei brandaktuellen Krachern noch so flüssig geht. Das wäre dann eher ein Luxusproblem für High-End-Spieler, die unbedingt die neusten Spiele stets in 4K-Auflösung geniessen wollen.
Wer wirklich immer die neusten Titel in 4K spielen will, kann mit zwei GeForce GTX 980 schon mal 1000 Franken ausgeben. Wem topaktuelle Titel ohnehin nicht so wichtig sind, überlegt sich besser, stattdessen alle paar Jahre für 300 bis 400 Franken auf eine preiswerte Mittelklassekarte umzusatteln. So spart man Geld und kann ältere Titel wieder neu in 4K erleben. Dies nur eine Sichtweise des Redaktors. Denn was nützt es beispielsweise, extra wegen neuster Spiele wie «Assassin's Creed Unity» aufzurüsten, wenn die Grafik-Engine schludrig ist und als «Bananenware» mit Patch-Nachlieferungen erst beim Kunden reift?
Schnelle Maus erforderlich
Die 4K-Performance nicht allzu alter Spiele wie «Skyrim» verdeutlicht auch, dass es langsam vorwärtsgeht mit leistungsstarken Mitteklassekarten, die besser auf 4K getrimmt sind – und das freut das Spielerherz. Ebenso sollten sich Spieler mit einer DPI-starken Gaming-Maus bewaffnen. Sonst grast man die Bildfläche endlos lange ab.
Aus nächster Nähe macht sich der Unterschied der Auflösung in Spielen sofort bemerkbar, sodass Filterungseffekte wie Antialiasing, die der Grafik-Hardware zusätzliche Rechenleistung abverlangen würden, ganz oder teilweise vernachlässigbar sind.
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Kinderkrankheiten, Farbwiedergabe, Stromverbrauch
Kinderkrankheiten
Im Alltag ist es nach wie vor nicht so einfach, mit allen Programmen, selbst mit Adobe Photoshop CS6, in 4K zu arbeiten. Man kommt nicht umhin, Schaltflächen und Schriften unter Windows 8 hochzuskalieren. Elemente werden dadurch oft zu klein angezeigt. Für bestimmte Anwendungen, die überhaupt noch nicht für 4K optimiert sind, bleibt einem nichts anderes übrig, als die Auflösung herunterzuschrauben oder auf einen Full-HD-Zweitbildschirm auszuweichen.
Unverständlich, warum es viele Software-Anbieter namhafter Programmsuiten nach wie vor nicht fertig bringen, ihre Tools dem Stand der Technik anzupassen. Liebe Software-Entwickler: Es wird langsam Zeit. In der Game-Industrie klappt das ja mittlerweile auch mit In-Game-Menüs, die besser skalieren. Bleibt zu hoffen, dass die Grafikkartenhersteller indes mit alternativen Anzeigemodi eine Zwischenlösung herbeizaubern.
Farbwiedergabe und Stromverbrauch
Die Farbwiedergabe ist in etwa das, was von einem TN-Panel zu erwarten ist: gut, aber auch nicht top. Beim ersten Einschalten hat man den Eindruck, als wirken die Farben etwas blass. Das liegt jedoch am Standardprofil, das sehr hell eingestellt ist. Wer den ganzen Arbeitstag vor dem Gerät verbringt, sollte ein dunkleres Profil vom OSD-Panel wählen. Unsere Messung ergab einen Wert von 306,5 Lumen: Der an sich gute Wert bestätigt jedoch eine zu helle Voreinstellung, die auf Dauer die Augen ermüden lässt.
Konstante Farb- und Kontrastwerte
Wir jagten den Spielemonitor durch unsere Kalibrierungs-Tools. Die Tests bestätigten eine 71 Prozent druckbildtreue Adobe-RGB-Abdeckung und 96 Prozent des Standard-RGB-Farbraums, dies bei einem soliden Kontrast von 620:1. Das sind für ein TN-Panel gute Werte, die auch unkalibriert messbar waren. Als nicht ganz homogen empfanden wir die Ausleuchtung, die in den oberen Ecken etwas dunkler ausfällt. Die Blickwinkelstabilität ist dafür erstaunlich gut. Der Energieverbrauch geht mit gemessenen 37,2 Watt bei 50 Prozent und knapp 50,6 Watt auf voller Helligkeit in Ordnung.
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Ergonomie, Sonstiges und Fazit
Solider Standfuss
Mit im Lieferumfang ist ein höhenverstellbarer Standfuss, den man ohne Zuhilfenahme einer Zweitperson problemlos mit zwei eindrehbaren Schrauben fixiert. Der Standfuss lässt sich relativ grosszügig in der Höhe verstellen (15 cm). Vertikales Neigen und Drehen um 90 Grad (Pivot) ist ebenfalls möglich.
Anschlüsse und Sonstiges
Praktisch auch: Der USB-3.0-Hub an der Rückseite erlaubt den Anschluss von Tastatur und Maus. Kleiner Abzug: Das OSD-Panel ist nervig, oder dann stört sich der Anwender allgemein am Negativtrend, zu viele Knöpfe für OSD-Steuerung zu integrieren, wenn doch nur eine Taste für «Enter» und bestenfalls zwei Tasten fürs Navigieren irgendwie machbar sein sollten.
Was Grafikanschlüsse anbelangt, hat der XB280HK nur einen DisplayPort 1.2 zu bieten. Für Gamer reicht das. Grafikkarten mit HDMI 2.0 sind noch nicht vorhanden, sodass der Bildschirm auch stubentauglich wäre. Denn nur mit DisplayPort 1.2 und HDMI 2.0 ist 4K Gaming mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde überhaupt erst möglich.
Fazit
Mit dem XB280HK für unter 800 Franken ist Acer ein grosser Wurf gelungen, an dem vor allem Spieler Freude haben dürften. Das Werbeversprechen mit den akkuraten Reaktionszeiten wird eingehalten. Profis, die arbeitstechnisch für Foto- und 4K-Filmbearbeitung auf 4K umrüsten wollen, sollten aufgrund der etwas blassen Farben besser mit IPS-befeuerten 4K-Bildschirmen vergleichen.
Testergebnis
Reaktionszeit, Ergonomie
Ausleuchtungshomogenität
Details: 28", TN, Auflösung 3840 x 2160 Px, 1 ms (Grau zu Grau), G-Sync, 60 Hz, DisplayPort, 4 x USB 3.0, höhenverstellbar, Pivot, 7,8 kg
Preis: Fr. 739.-
Infos:www.acer.ch
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