Tipps & Tricks 08.02.2011, 09:50 Uhr

Praxis: via Internet bezahlen

Der Internetbezahldienst PayPal bietet in vielen Fällen mehr Vorteile und Sicherheit als Kreditkarten. Dennoch ist Vorsicht angebracht. PCtipp hilft Ihnen beim Einrichten des Dienstes und sagt, wo die Gefahren lauern.
Vor allem Einkäufe im Ausland können selten per Rechnung bezahlt werden. Stattdessen sind Kreditkarten das Mass aller Dinge; doch deren Handhabung wird zunehmend komplizierter. Kennen Sie Ihre Kreditkartennummer auswendig? Wie steht es mit dem Ablaufdatum, dem dreistelligen Sicherheitscode oder den zusätzlichen Kennwörtern, die immer häufiger bei einer Transaktion eingegeben werden müssen? Kreditkarten sollten das Leben einfacher machen, stattdessen verkommt der Einkauf mit ihnen zunehmend zu einem Hürdenlauf der Sicherheitsmassnahmen.
Die Alternative: Häufig wird von Webshops die Bezahlung über den Internetdienst PayPal akzeptiert. Viele Käufer nehmen diese Option gerne an – und das aus sehr gutem Grund: Das Bezahlen via PayPal ist wesentlich komfortabler, Benutzername und Passwort reichen. Darüber hinaus sind die persönlichen Daten besser geschützt als bei der Kreditkarte.
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Wer oder was ist PayPal?

Wer steckt hinter PayPal?
Gegründet als eigenständiges Unternehmen, wurde PayPal im Jahr 2002 von der Auktionsplattform eBay aufgekauft – vornehmlich, um damit das Inkasso von eBay-Geschäften zu erleichtern. Doch die Beliebtheit des Dienstes nahm auch ausserhalb der Auktionsplattform rapide zu. Seit 2007 ist das Unternehmen ausserdem im Besitz einer europäischen Banklizenz.
Die Hauptaufgabe von PayPal besteht darin, Geldgeschäfte global und vor allem unkompliziert abzuwickeln. Die Möglichkeiten der Bezahlungen und Überweisungen sind vielfältig, aber häufig auch länderspezifisch begrenzt (Einlösen von Checks, Lastschriftverfahren und Ähnliches mehr sind nicht überall möglich). Im Folgenden erklärt Ihnen der PCtipp, wie PayPal-Geschäfte aus der Schweiz abgewickelt werden und was es dabei alles zu beachten gibt.
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Das PayPal-Konto

Das PayPal-Konto
Screen 1: Die Anmeldung ist gratis
Um über PayPal Handel zu betreiben, müssen Sie zuerst ein Konto eröffnen. Die Anmeldung ist kostenlos. Besuchen Sie die PayPal-Seite. Klicken Sie auf die Schaltfläche Neu anmelden, Screen 1. Wählen Sie nun das Land, die Sprache und den Kontotyp aus. In den meisten Fällen empfiehlt sich das «Käuferkonto», Screen 2. Klicken Sie beim gewünschten Kontotyp auf Jetzt anmelden. Füllen Sie danach die Formulardaten aus und folgen Sie den weiteren Anweisungen.
Screen 2: Für die meisten Anwender empfiehlt sich das «Käuferkonto»
Nach wenigen Minuten erhalten Sie eine Mail, mit der Sie Ihre Anmeldung durch Anklicken eines Links bestätigen. Sie haben zwei Möglichkeiten, um per PayPal Zahlungen zu tätigen:
Screen 3: Das PayPal-Guthaben wird vom Bankkonto überwiesen oder man verwendet die Kreditkarte

1.) Guthaben aufstocken: Das PayPal-Konto wird mit Guthaben aufgeladen, indem Sie Geld von der Bank überweisen, Screen 3 A. Dieses Guthaben können Sie danach für Onlineeinkäufe verwenden. Neues Guthaben gibt es auch, wenn andere PayPal-Benutzer Geld auf Ihr Konto überweisen. Das Guthaben bei PayPal lässt sich natürlich jederzeit auf ein reguläres Bankkonto überweisen, allerdings fallen dabei Gebühren an.
2.) Bezahlen mit Kreditkarte: Die zweite Variante ist die Bezahlung per Kreditkarte, Punkt B. PayPal agiert dabei als Zwischenhändler. Weil diese Art der Bezahlung in der Schweiz sehr populär ist, lohnt sich ein genauer Blick darauf.
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Kreditkarte einrichten

Kreditkarte einrichten
Screen 4: Alle Kreditkartentransaktionen über PayPal sind auf der Abrechnung klar ausgewiesen
Bei dieser Variante wird für die Bezahlung via PayPal die hinterlegte Kreditkarte belastet. Auf der Abrechnung sind solche Bezüge mit PayPal ausgewiesen, Screen 4 A, gefolgt von der Firma, die das Geld erhalten hat, Punkt B. Die krummen Beträge, Punkt C, entstehen durch den Wechselkurs bei Einkäufen im Ausland.
Der Umweg über PayPal punktet mit zwei grossen Vorteilen: Für die Bezahlung muss nur der Benutzername und das Kennwort des PayPal-Kontos eingegeben werden; kein Fummeln nach der Karte und kein Eintippen der 16-stelligen Nummer, des Ablaufdatums oder des Sicherheitscodes. Da PayPal auch die Postadresse des Käufers weitergibt, entfällt auch diese Eingabe. Kurz: PayPal ist ungeschlagen komfortabel.
Zweitens: Dem Verkäufer werden keine Kreditkartendaten übermittelt. Er erhält sein Geld von PayPal und damit hat sich die Sache für ihn erledigt. Wer den Missbrauch der Kreditkartendaten fürchtet, kann sich in Sicherheit wiegen – diese bleiben bei PayPal unter Verschluss.
Der einzige Nachteil: Es gibt keine wasserdichte Rückzahlungsgarantie, wenn die Ware nicht geliefert wird. Dazu mehr im Abschnitt «Die Frage nach der Sicherheit».
Screen 5: Ihre Kreditkartendaten hinterlegen Sie bei PayPal; der Verkäufer bekommt diese nie zu Gesicht
Übrigens: Unter www.paypal.ch können Sie via Mein Konto/Mein Profil Ihre Kreditkartendaten bequem verwalten oder auch eine neue Kreditkarte hinzufügen, Screen 5. Bevor eine Kreditkarte via PayPal verwendet werden kann, muss sie verifiziert werden. Dazu belastet der Dienst die Karte pro forma mit 3 Franken. Diese Belastung taucht auf der Abrechnung auf und enthält einen dreistelligen Code. Den erfassen Sie in Ihrem PayPal-Benutzerkonto, damit der Dienst die Karte freischaltet. Diese Belastung wird übrigens nicht einbehalten, sondern sofort dem Konto gutgeschrieben.
Die Sache mit der Verifizierung hat einen kleinen Haken: Die Kreditkarte lässt sich bei PayPal nicht sofort verwenden. Wer seine Kartenbewegungen nicht im Internet nachverfolgen kann, muss im dümmsten Fall einen Monat auf die nächste schriftliche Kreditkartenabrechnung warten, um an den Bestätigungscode zu kommen. Die schnellere Variante: Sie fragen den dreistelligen PayPal-Code bei Ihrer Kreditkartenfirma telefonisch nach.
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Die Frage nach der Sicherheit

Die Frage nach der Sicherheit
Einkäufe übers Internet sind nie zu 100 % sicher (Foto: Thommy Weiss / pixelio.de)
Der Komfort bei der Überweisung klingt verlockend. Aber wie sieht es mit der Sicherheit aus? Zum einen ist da die Anmeldung mit Benutzername und Kennwort: Diese ist sicher, solange man mit den Anmeldedaten sorgfältig umgeht und sie nicht auf einem Zettel an die Pinnwand heftet. Auch die Transaktionen über das Internet sind verschlüsselt und entsprechen allen gängigen Sicherheitsstandards.
Der Himmel verdüstert sich jedoch, wenn das Thema auf die Absicherung gegen Betrügereien kommt. Angenommen, Sie bezahlen eine Kamera für 1000 Franken über PayPal: Der Betrag wird augenblicklich abgebucht, aber die Kamera trifft nie ein. Was nun? Für solche Unannehmlichkeiten bietet PayPal auf der Webseite einen «Konfliktlöser». Dort kann innerhalb von 45 Tagen versucht werden, ein Problem zwischen Händler und Käufer zu lösen. Laut PayPal handelt es sich in den meisten Fällen sowieso nur um Missverständnisse, aber nicht um betrügerische Absichten durch den Anbieter. Danach kann während weiterer 20 Tage PayPal hinzugezogen werden, damit die Firma der Sache nachgeht.
Das allein klingt bereits umständlich, aber es wird noch verzwickter: Sollte man tatsächlich einem Betrüger auf den Leim gegangen sein und PayPal teilt diese Einschätzung, erhält man das Geld zurück – falls es immer noch auf dem anderen PayPal-Konto liegt. Das dürfte im Betrugsfall sehr unwahrscheinlich sein. Auf keinen Fall haftet PayPal für das Geld. Und da die Kreditkartenfirma nicht direkt in das Geschäft involviert war, weist sie (verständlicherweise) ebenfalls jeden Anspruch zurück. Für den geprellten Käufer läuft die Sache also auf einen Totalverlust hinaus.
Oder auf einen Satz reduziert: Wer direkt mit Kreditkarte bezahlt, ist bei einem Betrugsfall besser geschützt – denn in diesem Fall steht der Kartenherausgeber in der Pflicht.
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PayPal und Phishing?

PayPal und Phishing
Phishing-Angriffe können Sie abwehren
Weil das Überweisen von Beträgen nur per Benutzername und Kennwort erfolgt, wird PayPal immer wieder für Phishing-Attacken missbraucht. Das Schema ist stets das gleiche: Eine Mail gibt vor, von PayPal zu stammen, und fordert den Empfänger auf, seinen Namen, seine Kreditkartendaten oder was auch immer zu überprüfen. Klickt man auf den Link in der Mail, wird man aber zu einer gefälschten PayPal-Seite umgeleitet, wo die Daten in die falschen Hände geraten.
Gegen solche Tricks helfen zwei Mittel: Verschicken Sie niemals persönliche Daten per E-Mail. Zweitens: Klicken Sie nie Zahlungslinks in einer Mail an. Rufen Sie Ihr PayPal-Konto stattdessen über ein Lesezeichen auf oder tippen Sie die Adresse im Browser ein.
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So bezahlen Sie via PayPal

So bezahlen Sie via PayPal
Sie erkennen die Unterstützung für PayPal an einem Logo auf der Shopwebseite oder spätestens dann, wenn Sie zur Auswahl des Zahlungsmittels aufgefordert werden.
Screen 6: Bei Fremdwährungen wird Ihnen der Kurs vor der Überweisung angezeigt
Für den Zahlungsvorgang werden Sie zur PayPal-Website umgeleitet, wo Sie Ihren Einkauf noch einmal prüfen können, Screen 6. Dabei sehen Sie klipp und klar die Produkte, Punkt A, die Summe, Punkt B, und bei Fremdwährungen zu welchem Kurs der Betrag umgerechnet wird, Punkt C. Klicken Sie danach auf die Schaltfläche Jetzt zahlen, Punkt D, und geben Sie den Benutzernamen sowie das Kennwort ein, um die Zahlung auszulösen. Nach wenigen Sekunden landen Sie wieder auf der Webseite des Verkäufers, wo der Erhalt der Zahlung bestätigt wird. Der Betrag für den Einkauf zieht PayPal direkt von Ihrem Guthaben auf dem PayPal-Konto ab. Wenn der Kontostand dazu nicht ausreicht, wird für den Restbetrag die hinterlegte Kreditkarte belastet.
Tipp: Es lässt sich auch Geld von einem PayPal-Konto zu einem anderen überweisen. Alles, was es dazu braucht, ist die Mailadresse des Empfängers. Die Zahlung kann direkt auf der Webseite von PayPal ausgeführt werden, der Transfer dauert üblicherweise nur wenige Sekunden. Alle Transaktionen bestätigt PayPal per E-Mail.
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Wann lohnt sich PayPal?

Wann lohnt sich PayPal?
Auf der einen Seite bezahlt es sich mit PayPal so einfach wie nie, auf der anderen Seite steht man bei einem Betrug im Regen. Lohnt sich das Bezahlen mit diesem Dienst überhaupt?
Es lohnt sich – meistens. Kleine Beträge wie zum Beispiel eine Shareware-Gebühr für eine Software oder ein T-Shirt aus Übersee lassen sich blitzartig bezahlen. Sollte der seltene Fall eintreten, dass man an einen Betrüger gerät, wird man sich wegen solcher Beträge wohl kaum in den Schlaf weinen. Auch bei der Bezahlung bei gestandenen Unternehmen und grossen Onlinehändlern ist es unwahrscheinlich, dass sich die Belegschaft mit Ihrem Geld einen schönen Abend macht. Der Umkehrschluss: Bezahlen Sie grössere Beträge nur an Unternehmen, die Sie kennen oder die seit Jahren erfolgreich im Geschäft sind.
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PayPal mit dem Handy

PayPal fürs Handy
Die kostenlose PayPal-App für iPhone- und Android-Handys macht Überweisungen zu jeder Zeit und überall möglich
Besonders schnell und raffiniert funktioniert das Bezahlen via PayPal mit der offiziellen, kostenlosen iPhone- oder Android-App des Anbieters. Mit ihr lassen sich Zahlungen ausführen, Kontoverlauf abrufen, neue Kreditkarten erfassen etc. Dazu gesellen sich Funktionen wie «Rechnung teilen» (zum Beispiel im Restaurant) oder «Geld sammeln» (zum Beispiel für Sammlungen innerhalb der Firma), bei der sich mehrere Teilnehmer an einem Betrag beteiligen.
Geldtranfer auf die leichte Tour
Diese Funktionen sind jedoch nicht ganz einfach zu durchschauen. Wesentlich besser gefällt uns die Funktion «Bump». Wenn auf zwei Geräten die PayPal-App gestartet ist, reicht ein kurzes Anstossen mit den Handys, um eine Überweisung zwischen den PayPal-Konten zu initiieren. Auch hier dauert der Transfer nur wenige Sekunden. So viel zum Thema «Mit Geld spielt man nicht».



Kommentare
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Gaby Salvisberg
08.02.2011
"So bezahlen Sie via Phishing" Der Pctipp erklärts! Wo im Artikel soll das so stehen? [edit] OMG! :eek: - ist korrigiert. Gruss Gaby

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Xpert
08.02.2011
"So bezahlen Sie via Phishing" Der Pctipp erklärts! Leute, im englischen Board würde ich sagen: You made my day! :D rofl Deutsche passende Begriffe fehlen mir... Da hat wohl jemand zu viel gephished :D Jo, dieser Text ist der Hammer :D Edit: Titel auf Seite 7

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POGO 1104
08.02.2011
Auch das ist Paypal: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/sendung-verpasst#/beitrag/video/1205908/Viel-versprochen,-wenig-gehalten ...übrigens auch in der aktuellen c't ein "schöner" Bericht darüber zu lesen... o.s.t.

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Pagnol
08.02.2011
"So bezahlen Sie via Phishing" Der Pctipp erklärts! --> Freud'scher Verschreiber :D