News
29.05.2013, 09:50 Uhr
Facebook: neue Regeln bei Diskriminierung
Facebook will einen besseren Job im Kampf gegen volksverhetzende und andere diskriminierende Inhalte machen. Dazu führt das soziale Netzwerk neue Richtlinien für die Entfernung solcher Inhalte ein.
In der aktuellen Erklärung der Rechte und Verantwortungen verbietet Facebook bereits ausdrücklich jegliche Form von Volksverhetzung und Diskriminierung. Das System zur Erkennung und Löschung solcher Inhalte habe jedoch in den letzten Wochen nicht nach Wunsch funktioniert, so Marne Levine, Vizepräsident im Bereich öffentliche Ordnung bei Facebook. Besonders in Fällen von geschlechterbezogener Diskriminierung.
Bereits im Vorfeld der Änderungen haben einige Gruppen wie «Women, Action and the Media» oder das «Everyday Sexism Project» Bedenken über sexistische Inhalte auf Facebook angemeldet. Laut Levine wurden einige Inhalte nicht schnell genug entfernt, andere wurden nach veralteten Kriterien bewertet. «Wir müssen es besser machen und das werden wir auch tun», schreibt Levine in einem Blog-Eintrag.
Facebook will ab sofort Vorschläge und Rückmeldungen von Rechtsexperten und Repräsentantinnen von Frauenbewegungen einholen, um seine Richtlinien zu verbessern. Dieselben Ressourcen sollen auch für Aus- und Weiterbildungen der Facebook-Mitarbeiter genutzt werden, die für die Evaluierung gemeldeter Inhalte verantwortlich sind.
Nutzer sollen zu ihren Inhalten stehen
Interessant ist besonders die Änderung, nach der Einsteller von «grausamen und unsensiblen Inhalten» für diese zur Rechenschaft gezogen werden können, auch wenn diese nicht gegen die Diskriminierungsbestimmungen verstossen. Facebook testet bereit seit einigen Monaten ein System, bei dem der Uploader von Inhalten, die von Facebook als «grausam oder unsensibel» eingestuft werden, ihre Identität per Dokument bestätigen müssen. Ansonsten werden die Inhalte kommentarlos gelöscht.
Nutzer sollen so gezwungen werden, zu ihren eingestellten Inhalten zu stehen. Eine Art Selbstregulierung der Community, also. Facebook gibt zu, dass es öfters zu Schwierigkeiten kommt. Die Evaluierung von diskriminierenden Inhalten sei kompliziert. Ob ein Witz diskriminierend oder einfach geschmacklos ist, sei oft Ansichtssache. Dabei dürfe man auch nicht vergessen, wie schmal der Grat zwischen eine respektvollen und sicheren Plattform und der Erhaltung der freien Meinungsäusserung sei.
Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.