Kommentar
27.01.2006, 12:30 Uhr
Das Freitagsbit: Ich bin kein PC
Die WWKolumne
Lieber Ignaz Franz Peter
Lieber Chef von Ignaz Franz Peter (die Entertainment-Industrie)
Liebe Polizei
Liebe Regierungen dieser Welt
Ich distanziere mich hiermit öffentlich von meinem PC. Alles, was die Kiste tut, geschieht ohne mein Einverständnis. Sie führt ein Eigenleben. Es ist ein Irrtum zu glauben, die Tatsache einer IP-Adresse, die beim Provider zu einem bestimmten Zeitpunkt registriert wird, belege meine Präsenz und meinen Willen, Musik aus den Tauschbörsen herunterzuladen oder Brandreden gegen den Bundesrat zu führen. Und ich bin erst recht nicht dafür verantwortlich, dass mein PC ein Fax des Geheimdienstes von Monaco an den Blick weiter geleitet hat. Sein Inhalt: Prinzessin Caroline ist ein bisschen schwanger.
Mein PC gehört schon lange nicht mehr mir. Er ist im Besitz vieler Unternehmen. Und von Hackern und Spyware-Verbreitern. Schnappt euch die! Ich führe hier mein eigenes kleines Leben ausserhalb der Festplatte, das euch nichts angeht.
Leider hat mich Sony jetzt des einzigen Mittels beraubt, euren Forderungen und Anschuldigungen juristisch eins auszuwischen. Aibo hat ausgewufft. [1] Das ist traurig. Mein Plan, ihn als Sündenköter zu missbrauchen, ist somit fehlgeschlagen. Dem Sonderkommando Blümlein, das wegen Urheberrechtsverletzungen meine Tür eintreten wird, kann ich nun nicht mehr weismachen, mein Hund habe die IP-Adresse gefressen und sich das neueste MP3-Gekläffe aus dem Internet heruntergeladen. Ohne mein Wissen.
Also. Meine Lieben! Merkt es euch:
Ich bin kein PC.
Shutdown System Bruno.
Really? Ok. Klick.
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