BitTorrent bringt kostenpflichtige Downloads

Der Ausdruck Torrent ist schon fast synonym mit Piraterie und wie viele Filesharing-Netzwerke leidet auch der Ruf von BitTorrent darunter. Jetzt will die Entwicklerfirma des Codes, BitTorrent Inc. ein neues Paketformat auf den Markt bringen, das legale Downloads begünstigt.

BitTorrent Bundles erlaubt dem Anbieter des Downloads, erst eine Aktion vom Herunterladenden zu verlangen. Sei dies die Angabe einer Email-Adresse oder eine Bezahlung über einen Online-Dienst. Das System ermöglicht so die Verbreitung von kostenpflichtigen Inhalten über das P2P-Netzwerk.

Besonders reizvoll dürften die Bundles für unabhängige Künstler sein. Für sie gäbe es so einen weiteren Absatzkanal. Zum Launch des neuen Formats bietet der Schwedische DJ «Kaskade» exklusives Material im Austausch gegen eine Email-Adresse an. Der Rest des Downloads ist auch ohne Angabe der Adresse verfügbar. Da die Pakete bereits vor der Bezahlung heruntergeladen werden, wird der Download so zum Shop: Ein Musiker könnte, zum Beispiel, den ersten Track eines Albums gratis in einem Bundle zur Verfügung stellen und den Rest nach Bezahlung freischalten.

Das BitTorrent-Protokoll wurde 2001 von Bram Cohen erfunden und blieb über zehn Jahre praktisch unverändert. Das Format erfreute sich schnell grosser Beliebtheit, besonders unter Piraten. BitTorrent macht heute 3,35 Prozent des weltweiten Traffics aus.