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25.07.2012, 14:06 Uhr
So schnell ist die WLAN-Zukunft
WLAN 802.11n, 802.11ac, Wi-Fi Direct, WiGig... bei so vielen Bezeichnungen ist es schwierig, noch den Überblick zu bewahren. Wir sorgen für Ordnung in Ihrem Kopf und stellen die drei wichtigsten WLAN-Technologien der Zukunft vor.
WLAN (Wireless Local Area Network) oder auch WiFi, respektive der dahinter stehende Übertragungsstandard IEEE 802.11, ist aus unseren Leben kaum mehr wegzudenken. Heute beherrscht jeder Computer, jedes Notebook, jedes Smartphone und viele weitere elektronische Geräte den Funkstandard. Aber WLAN ist nicht gleich WLAN – die Technologie dahinter wird ständig weiterentwickelt, die Übertragungsgeschwindigkeiten werden immer höher. Wir stellen Ihnen drei der wichtigsten WLAN-Technologien der Zukunft vor.
WLAN IEEE 802.11ac
Der heute meist verbreitete Standard heisst IEEE 802.11n, doch bereits steht der Nachfolger vor der Tür. Über IEEE 802.11ac (kurz: 11ac) werden noch einmal deutlich höhere Übertragungsgeschwindigkeiten ermöglicht. Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich sind damit keine Utopie mehr. Obwohl der neue Standard von der zuständigen Organisation noch nicht endgültig abgesegnet ist, sind seit Kurzem bereits erste Geräte auf dem Markt erhältlich, die ihn unterstützen, so z.B. WLAN-Router von Netgear oder Buffalo.
Die aktuellen Produkte ermöglichen in der Regel eine maximale Geschwindigkeit von 1300 Mbit/s. In Zukunft sind noch höhere Geschwindigkeiten möglich. Der Vorgänger WLAN 11n ermöglichte maximal 450 Mbit/s. WLAN 11ac ist grundsätzlich abwärtskompatibel mit dem Vorgängerstandard 11n, funkt allerdings nur auf dem 5-GHz-Frequenzband, während WLAN 11n daneben auch das 2,4-GHz-Frequenzband nutzt. Voraussetzung für die Zusammenarbeit ist also ein 11n-Adapter, der das 5-GHz-Band beherrscht. Doch die meisten aktuellen Produkte mit WLAN 11ac bieten ohnehin parallel auch eine separate 2,4-GHz-Frequenz mit WLAN 11n, um die Kompatibilität zu gewährleisten.
In Zukunft wird der neue WLAN-Standard 11ac auch in Smartphones zu finden sein. Bis der Standard allerdings eine derart hohe Verbreitung erreicht, wie sie heute WLAN 11n innehat, dürften noch Jahre vergehen.
Die aktuellen Produkte ermöglichen in der Regel eine maximale Geschwindigkeit von 1300 Mbit/s. In Zukunft sind noch höhere Geschwindigkeiten möglich. Der Vorgänger WLAN 11n ermöglichte maximal 450 Mbit/s. WLAN 11ac ist grundsätzlich abwärtskompatibel mit dem Vorgängerstandard 11n, funkt allerdings nur auf dem 5-GHz-Frequenzband, während WLAN 11n daneben auch das 2,4-GHz-Frequenzband nutzt. Voraussetzung für die Zusammenarbeit ist also ein 11n-Adapter, der das 5-GHz-Band beherrscht. Doch die meisten aktuellen Produkte mit WLAN 11ac bieten ohnehin parallel auch eine separate 2,4-GHz-Frequenz mit WLAN 11n, um die Kompatibilität zu gewährleisten.
In Zukunft wird der neue WLAN-Standard 11ac auch in Smartphones zu finden sein. Bis der Standard allerdings eine derart hohe Verbreitung erreicht, wie sie heute WLAN 11n innehat, dürften noch Jahre vergehen.
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Wi-Fi Direct
Wi-Fi Direct: WLAN ohne LAN
Wi-Fi Direct ist ein Ableger des herkömmlichen WLANs. Die Technologie basiert ebenfalls auf dem Standard IEEE 802.11. Im Gegensatz zu normalen WLAN-Verbindungen, die ein Netzwerk voraussetzen, ermöglicht Wi-Fi Direct aber Punkt-zu-Punkt-Verbindungen. Die Technik ist somit darauf ausgelegt, möglichst schnelle und unkomplizierte Verbindungen zwischen zwei Endgeräten herzustellen.
Wi-Fi Direct existiert eigentlich schon seit 2010 und wurde mittlerweile in über 1100 von der Wi-Fi-Alliance zertifizierte Produkte verbaut. Trotzdem liess der grosse Durchbruch bislang noch auf sich warten. Einer der Hauptgründe dafür ist die fehlende Interoperabilität zwischen verschiedenen Herstellern. Oft nutzen Hardware-Hersteller Wi-Fi Direct, um damit eigene Software-Lösungen zu kreieren, über die ihre Geräte miteinander kommunizieren können. Beispielsweise können ein Fernseher und ein Smartphone derselben Marke sich über Wi-Fi Direct verbinden. Die Produkte verschiedener Hersteller können jedoch oft nicht untereinander kommunizieren.
Da dies nicht im Sinne eines Standards wie Wi-Fi Direct ist, arbeitet die Wi-Fi Alliance derzeit an einer neuen Spezifikation, die nächstes Jahr fertiggestellt werden soll. Diese soll es Entwicklern erleichtern, Software für Wi-Fi Direct zu schreiben, die dann mit möglichst vielen anderen Geräten funktioniert. Änderungen an der Hardware soll es aber keine geben, sodass der überarbeitete Standard abwärtskompatibel mit bestehenden Geräten sein soll.
Ein populäres Gerät, das Wi-Fi Direct einsetzt, ist etwa das Smartphone Galaxy S3 von Samsung. Es nutzt die Technologie primär zum Austauschen grosser Dateien zwischen zwei Geräten. Da Wi-Fi Direct auf dem IEEE 802.11-Standard basiert, ermöglicht die Technologie theoretisch dieselben Übertragungsraten wie der verwendete Standard.
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Da dies nicht im Sinne eines Standards wie Wi-Fi Direct ist, arbeitet die Wi-Fi Alliance derzeit an einer neuen Spezifikation, die nächstes Jahr fertiggestellt werden soll. Diese soll es Entwicklern erleichtern, Software für Wi-Fi Direct zu schreiben, die dann mit möglichst vielen anderen Geräten funktioniert. Änderungen an der Hardware soll es aber keine geben, sodass der überarbeitete Standard abwärtskompatibel mit bestehenden Geräten sein soll.
Ein populäres Gerät, das Wi-Fi Direct einsetzt, ist etwa das Smartphone Galaxy S3 von Samsung. Es nutzt die Technologie primär zum Austauschen grosser Dateien zwischen zwei Geräten. Da Wi-Fi Direct auf dem IEEE 802.11-Standard basiert, ermöglicht die Technologie theoretisch dieselben Übertragungsraten wie der verwendete Standard.
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Wi-Fi Direct existiert eigentlich schon seit 2010 ...
WiGig: schnell, aber wenig durchdringend
Ein neuer, noch nicht marktreifer WLAN-Standard stellt WiGig dar. Auch er basiert auf dem WLAN-Standard IEEE 802.11 – allerdings auf der neuen, noch in Bearbeitung befindlichen Norm 802.11ad.
Als Nachfolger von WLAN 11ac ist WiGig aber nicht angedacht. Stattdessen soll die Technologie eine Alternative für spezielle Einsatzgebiete darstellen. Denn: WiGig funkt auf einem komplett anderen Frequenzband als bisherige WLAN-Standards, nämlich auf dem 60-GHz-Band. Diese ermöglicht auf der einen Seite sehr hohe Übertragungsraten von realen 2 Gigabit/s und mehr, ist aber auf der anderen Seite nicht in der Lage, Wände zu durchdringen.
WiGig kann somit beispielsweise dazu verwendet werden, drahtlose Hochgeschwindigkeitsnetze in einzelnen Räumen bereitzustellen. Zuerst einmal wird WiGi allerdings primär als Technologie für die schnelle Direktverbindung zwischen zwei Endgeräten verwendet. Damit ist WiGig auch eine Konkurrenz zu Wi-Fi Direct. Ein möglicher Einsatzzweck für WiGig wären z.B. drahtlose Docking-Lösungen, über die sich Notebooks mit Peripheriegeräten wie Bildschirmen verbinden könnten.
Erstmals angekündigt wurde WiGig bereits 2009, und zwar mit der Wireless Gigabit Alliance im Rücken, der Grössen wie Microsoft, Intel oder Samsung angehören. Sollten ursprünglich bereits 2010 erste Geräte mit WiGig auf den Markt kommen, so wurden diese Pläne durch die technische Komplexität zurückgeworfen. Bis Ende 2012 soll der Standard 802.11ad nun finalisiert werden. Erste Produkte kommen voraussichtlich 2013 auf den Markt.
Mit Marvell und Atheros haben mittlerweile zwei grosse Hersteller von WLAN-Chips bekannt gegeben, WiGig in ihre Chips zu integrieren. Der Plan ist aber, mit diesen Chips neben dem 60-GHz-Frequenzband auch die beiden konventionellen WLAN-Frequenzbänder 2,4 und 5 GHz zu unterstützen. Damit wäre die nötige Flexibilität gewährleistet, indem der WLAN-Zugang auch dann möglich wäre, wenn man sich nicht in einem Raum mit WiGig-Antenne befindet.
Als Nachfolger von WLAN 11ac ist WiGig aber nicht angedacht. Stattdessen soll die Technologie eine Alternative für spezielle Einsatzgebiete darstellen. Denn: WiGig funkt auf einem komplett anderen Frequenzband als bisherige WLAN-Standards, nämlich auf dem 60-GHz-Band. Diese ermöglicht auf der einen Seite sehr hohe Übertragungsraten von realen 2 Gigabit/s und mehr, ist aber auf der anderen Seite nicht in der Lage, Wände zu durchdringen.
WiGig kann somit beispielsweise dazu verwendet werden, drahtlose Hochgeschwindigkeitsnetze in einzelnen Räumen bereitzustellen. Zuerst einmal wird WiGi allerdings primär als Technologie für die schnelle Direktverbindung zwischen zwei Endgeräten verwendet. Damit ist WiGig auch eine Konkurrenz zu Wi-Fi Direct. Ein möglicher Einsatzzweck für WiGig wären z.B. drahtlose Docking-Lösungen, über die sich Notebooks mit Peripheriegeräten wie Bildschirmen verbinden könnten.
Erstmals angekündigt wurde WiGig bereits 2009, und zwar mit der Wireless Gigabit Alliance im Rücken, der Grössen wie Microsoft, Intel oder Samsung angehören. Sollten ursprünglich bereits 2010 erste Geräte mit WiGig auf den Markt kommen, so wurden diese Pläne durch die technische Komplexität zurückgeworfen. Bis Ende 2012 soll der Standard 802.11ad nun finalisiert werden. Erste Produkte kommen voraussichtlich 2013 auf den Markt.
Mit Marvell und Atheros haben mittlerweile zwei grosse Hersteller von WLAN-Chips bekannt gegeben, WiGig in ihre Chips zu integrieren. Der Plan ist aber, mit diesen Chips neben dem 60-GHz-Frequenzband auch die beiden konventionellen WLAN-Frequenzbänder 2,4 und 5 GHz zu unterstützen. Damit wäre die nötige Flexibilität gewährleistet, indem der WLAN-Zugang auch dann möglich wäre, wenn man sich nicht in einem Raum mit WiGig-Antenne befindet.
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