Schweizer Internetnutzer: Grosse Angst vor Überwachung
Viele befürchten digitalen Überkonsum
Viele befürchten digitalen Überkonsum
Digitaler Überkonsum äussert sich unter anderem darin, dass etwa ein Viertel (26 Prozent) der Internetnutzer glaubt, durch die Internetnutzung Zeit für Wichtigeres zu verlieren. 24 Prozent berichten, mehr Zeit online zu verbringen, als sie eigentlich möchten. 38 Prozent der Internetnutzer in der Schweiz haben das Gefühl, dass ihr privates Umfeld von ihnen erwartet, dass sie schnell auf Nachrichten antworten. Im beruflichen Umfeld empfinden dies rund drei Viertel der Nutzer (73 Prozent).
Der digitale Erwartungsdruck bezüglich Verfügbarkeit und Fähigkeiten wird speziell von den Jungen und Hochgebildeten als stärker empfunden. «Bei insgesamt hohem digitalen Wohlbefinden in der Schweiz fühlen sich die Jungen deutlich häufiger von Überkonsum und Erwartungsdruck betroffen», bilanziert Latzer. «Die Jungen ergreifen aber auch am häufigsten Gegenmassnahmen, etwa das gezielte Ausschalten von Benachrichtigungen auf dem Smartphone, was nicht zuletzt mit der digitalen Kompetenz zusammenhängt». 59 Prozent der Nutzer fühlen sich eingebunden in die Informationsgesellschaft, bei den Nichtnutzern sind es nur 22 Prozent.
Jeder dritte Schweizer verkauft online
87 Prozent der Schweizer Internetnutzer suchen online nach Produktinformationen. 82 Prozent kaufen online ein, wobei Reisebuchungen (71 Prozent) besonders beliebt sind. Über ein Drittel (36 Prozent) verkauft auch selbst im Netz. Dienste der Sharing Economy wie Uber und Airbnb sind gegenüber 2017 deutlich gewachsen und werden von 28 Prozent genutzt; 16 Prozent bieten auch selbst solche Dienste aktiv an. Die Nutzung von sozialen Online-Netzwerken hat seit 2011 (53 Prozent) stark zugenommen (2019: 71 Prozent). Aktuell nutzt die Mehrheit (69 Prozent) diese täglich oder mehrmals täglich.
Vor allem Jüngere nutzen solche Netzwerke sehr stark: 99 Prozent der 14- bis 19-Jährigen und 87 Prozent der 20- bis 29-Jährigen sind in sozialen Netzwerken unterwegs. Rund 7 von 10 Internetnutzern (72 Prozent) laden Musik aus dem Internet herunter oder hören online Musik. Dazu werden am häufigsten Dienste wie YouTube (51 Prozent) und Spotify (35 Prozent) verwendet. Zwei Drittel der Schweizer Internetnutzer (66 Prozent) geben an, online Videos zu schauen oder herunterzuladen. Die meistgenutzten Dienste sind dabei YouTube (63 Prozent) und Netflix (42 Prozent).
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