Kommentar 25.02.2005, 13:00 Uhr

Das Freitagsbit: Würze

Die WWKolumne
Das Leben als Internet-Bürger wird immer aufregender. Wo sonst dürfen unbescholtene Bürger wie ich sich ihrer geheimen Neigung hingegeben, sich als kriminelles Subjekt zu fühlen? Ich habe es mir jedenfalls schon angewöhnt, vor dem Starten von Kazaa alle Fenster und Türen zu verriegeln. Der Gnutella-Bunker, an dem sich das Kommando Alperose der Schweizer Musikindustrie die Zähne ausbeissen wird, befindet sich leider erst in der Planungsphase.
Das Leben ist zu fade. Im Internet, da geht die Post ab: Väterchen Staat probiert im Internet alternative Staatsformen aus - fade Demokratie - und die Firmen belegen jedes Bit in den Datenleitungen mit Beschlag. Jüngstes Beispiel ist die Enteignung der Domain maggi.com durch das Bundesgericht [1]. Herr Maggi aus Hergiswil, Nidwalden, muss sich geschlagen geben.
Der Nahrungsmittelkonzern mit französischem Namen hat ja Recht: Wo kämen wir hin, wenn jeder Hin und jeder Kunz sich wichtiger nimmt als Flüssigwürze[2]? Welche Anmassung!
Zum Glück beansprucht Gott keine Domain. Sonst hätten die Sprücheklopfer von gott.ch wohl ein Problem. Aber vielleicht stossen ja der Heilige Stuhl oder eine Gentech-Bude auf die Domain. Mal sehen, wem das Bundesgericht dann die Domain zuspricht.
Heiliger Bimbam!
Hoffentlich findet Gott sein Maggi nie. Dann schneit es morgen Aromat [3].



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