CeBIT 2016: Vom Cyborg bis zum Gehirnimplantat

smarte (Gehirn-)Implantate

Smarte Implantate spritzen

Der provozierendste Mann des Nachmittags war sicher Patrick Kramer von Digiwell (Halle 8). Kramers Firma stellt smarte Implantate her und schiesst sie Leuten mit einer Spritze unter die Haut. Zusammen mit der skandinavischen Airline SAS erprobt Digiwell gerade das automatisierte Boarding beim Abflug. Denkbar ist aber auch, Rechnungen in Bitcoins zukünftig mit einer Handbewegung zu bezahlen oder die verschlossene Bürotür statt mit einem Schlüssel mit einem Implantat zu öffnen.
Patrick Kramer proviziert: Uns leitet die Vision, dass der Mensch ein Teil der Internet-Cloud wird
In drei bis vier Jahren will Kramer smarte Implantate herstellen, die sich mit der Cloud vernetzen können. In 10 bis 15 Jahren stehen für ihn smarte Gehirnimplantate auf der Agenda, aber das sei bislang eine Vision, betont er. «Uns leitet die Vorstellung, dass der Mensch ein Teil der Internet-Cloud wird», so Kramer. Junge Menschen stehen dem sehr aufgeschlossen gegenüber, die mittlere Generation zögere, und bei den Älteren sei meist nichts zu holen - der typische Generationensplit. Auf der CeBIT präsentiert der Digiwell-Chef die neueste Version seines smarten RFID-NFC-Implantats.

Shopping-Avatare von HPE

Hewlett Packard Enterprise (HPE) zeigt auf der CeBIT einen Prototypen seiner Avatar-Plattform. Eigentlich untypisch für HPE, aber sehr vielversprechend. Kernstück der Lösung ist ein 3D-Raum, in dem 50 Kameras - sogenannte Body Scanner - in sieben Minuten einen exakten Stellvertreter (Avatar) mit den Live-Körperproportionen erstellen. Das kann jeder, der sieben Minuten Zeit hat, in Halle 4 selbst ausprobieren.
Volkhard Bregulla von HPE sieht besonders im Mode-Online-Handel ein grosses Potenzial. Die Branche leide unter der hohen Zahl von Rücksendungen, weil die Kleidungsstücke nicht richtig passen oder dem Kunden die Farbe nicht gefällt. Der Einkauf mit Avataren, also einer virtuellen Anprobe, könne die Rücksendungsquote deutlich senken und die Umsätze steigern, ist Bregulla überzeugt. Der 3D-Scanner soll 175'000 Euro kosten. An der Entwicklung beteiligt waren die Firmen Doob (3D-Technologie), Quantum Matrix (3D-Animation) und Physan (Digital Clothing).
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