News 07.06.2013, 10:13 Uhr

2017 soll die halbe Welt online sein

In vier Jahren wird es 19,3 Milliarden Internetgeräte geben, sagt Cisco. Die Schweiz sollte mit dem dadurch gesteigerten Datenvolumen gut fertig werden, denn momentan weisen wir eine der besten ICT-Infrastrukturen der Welt auf.
Der globale IP-Verkehr soll bis 2017 um das Dreifache steigen. Dies prognostiziert der aktuelle Cisco Visual Networking Index. Anscheinend wird der globale IP-Datenverkehr pro Jahr um 23 Prozent wachsen und 2017 ein Volumen von 1,4 Zettabyte haben, das sind 121 Exabyte pro Monat. Aktuell beträgt der IP-Datenverkehr 44 Exabyte pro Monat. Ein Zettabyte entspricht einer Trilliarde Byte oder einer Billion Gigabyte. 
Grund für das Wachstum ist, dass es bis in vier Jahren ungefähr 3,6 Milliarden Internetutzer geben soll, bei einer geschätzten Weltbevölkerung von 7,6 Milliarden praktisch jeder zweite Erdenbewohner. Im Vergleich dazu war im Jahr 2012 knapp jeder Dritte vernetzt. Damit steigt auch die Zahl der Internetgeräte, von 11,7 auf 19,3 Milliarden. Dazu zählen etwa fest installierte oder mobile persönliche Endgeräte sowie Maschine-zu-Maschine-Verbindungen (M2M). Pro Haushalt wird die Zahl der vernetzten Geräte von 4,7 auf 7,1 steigen.
Weitere Gründe für die Datenexplosion laut Cisco sind: 
  • Schnellere Breitbandleitungen: Die durchschnittliche Übertragungsgeschwindigkeit von kabelgebundenen Breitbandverbindungen soll  sich von 11,3 Megabit pro Sekunde im Jahr 2012 auf 39 Mbit/s im Jahr 2017 erhöhen. Alleine von 2011 bis 2012 stieg die Rate um 30 Prozent von 8,7 auf 11,3 Mbit/s. 
  • Zunehmender Einsatz von Videoservices und -anwendungen: Weltweit soll die Anzahl der Nutzer von Internetvideos (ohne reine Mobilanwender) von einer Milliarde im Jahr 2012 auf zwei Milliarden in 2017 anwachsen. Sie werden dann pro Monat Videos betrachten, die insgesamt eine Lauflänge von sechs Millionen Jahren besitzen. Dies entspricht 1,2 Millionen Videominuten pro Sekunde.  
  • Internet of Everything: Auch das Internet of Everything, also die Vernetzung physischer Objekte, wird einen messbaren Einfluss auf den IP-Datenverkehr haben, glaubt Cisco. Weltweit sollen die M2M-Verbindungen von 2012 bis 2017 um das Dreifache von zwei auf sechs Milliarden und der jährliche IP-Verkehr darüber von 197 Petabyte auf 3,9 Exabyte steigen, also um das 20-Fache. Dies entspricht dann bereits drei Prozent des gesamten IP-Verkehrs. Das Wachstum basiert vorwiegend auf Anwendungen wie Videoüberwachung, intelligente Stromzähler, Nachverfolgung von Waren und Paketen, mit Chips versehene Tiere, digitale Gesundheitskontrollen sowie weitere kommende M2M-Services. 
Auf der nächsten Seite: Die Schweiz ist gut gerüstet

Die Schweiz ist gut gerüstet

Die Schweiz ist gut gerüstet

Laut eines Berichts des World Economic Forum (WEF), «The Global Information Technology Report 2013», weist die Schweiz derzeit eine sehr gute ICT-Infrastruktur auf, um das Datenvolumen zu bewältigen. Sie nimmt im Networked Readiness Index Platz 6 unter 144 Staaten ein. Demgegenüber falle das Engagement der Schweizer Regierung, ICT zu fördern, zurück, so der Bericht. Die Schweiz nimmt in dieser Kategorie Platz 31 ein und liegt somit weit hinter den meisten asiatischen Tigerstaaten, den Golfstaaten und Skandinavien. Darum wird gewarnt:
«In Bezug auf das ständig anwachsende Datenvolumen darf sich die Schweiz nicht auf diesem guten Status ausruhen. Die ICT und der Ausbau der Infrastruktur müssen weiterhin einen hohen Stellenwert im Land einnehmen. Da ständig mehr Menschen, Objekte, Prozesse und Daten mit dem «Internet of Everything» verknüpft werden, sind intelligente Netzwerke und die entsprechenden Service Provider wichtiger als je zuvor», erklärt Christian Martin, General Manager Cisco Schweiz.

Fabian Vogt
Autor(in) Fabian Vogt



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.