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29.07.2005, 11:30 Uhr
Microsoft nimmt Google an die Leine
Im Prozess um die Anstellung des ehemaligen Microsoft-Mitarbeiters Kai-Fu Lee bei Google, konnte die Gates-Firma einen ersten Teilerfolg für sich verbuchen.
1:0 für Microsoft: Eine Verfügung untersagt Lee jene Arbeiten bei Google, die mit früheren Aufgaben beim Softwareriesen zu tun haben. Die gerichtliche Auseinandersetzung um den hochrangigen Microsoft-Angestellten wurde durch Microsoft lanciert, da man offiziell einen Verstoss gegen die durchaus übliche Konkurrenzklausel im Vertrag von Lee erkannt haben wollte.
Die Klageschrift gibt zudem Einblick in intime Details. Das österreichische Newsportal FutureZone [1] hat heute Auszüge aus den Klageschriften veröffentlicht, welche die Motivation des Redmonder Softwarekonzerns in anderem Licht erscheinen lassen. So geht es Microsoft wohl auch darum, den Konkurrenten Google zu stoppen. Details einer Unterhaltung zwischen Bill Gates und Lee werden bei FutureZone wie folgt zitiert. Bill Gates: "Kai-Fu, Steve (Balmer, MS-Chef, Anm. d. Red.) wird dich und Google deswegen sicher verklagen. Er hat auf so etwas gewartet, jemand auf höherer Ebene, der zu Google wechselt. Wir müssen das tun, um Google zu stoppen".
Zu diesem Zitat hat Microsoft bislang keinen Kommentar abgegeben. Bestätigt wurde jedoch, dass Lee durchaus Kenntnis von sensiblen Details hat, die mit dem Suchmaschinengeschäft von Microsoft in Verbindung stehen.
Obwohl Google darauf beharrt, dass Microsoft nur eine Einschüchterungsstrategie betreibt und sich nach kalifornischem Recht jeder Arbeitnehmer seine Stelle selber aussuchen darf, kann Microsoft nach erwirkter Verfügung jetzt darauf zählen, dass Lee seinem neuen Arbeitgeber vorerst nicht bei der Weiterentwicklung des Suchmaschinengeschäfts unterstützen darf. Kai-Fu Lee war seit 1998 bei der Gates-Company und hat dort unter anderem Suchtechnologien entwickelt.
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