Kommentar 16.12.2005, 11:30 Uhr

Das Freitagsbit: Googooseli

Die WWKolumne
Ich mag Leute nicht, die sich an mich klammern. Dies löst unweigerlich eine innere Gefangenenrevolte aus. Dass aus Sergey Brin mal so ein Klammeräffchen werden würde, hätte ich nie gedacht. Damals, es muss so ums Jahr 1999/2000 gewesen sein, war der Google-Gründer auf Werbetour in Zürich. Ganz recht gelesen: Werbetour! Nur Insider kannten damals die Suchmaschine, die so bescheiden auftrat wie Brins Händedruck schlaff war. Guguseli, hier sind wir, surft mal bei uns vorbei!
So schnell ändert sich alles. Heute haben alle Angst vor Google. Google monopolisiert das Wissen. Google will meinen Alltag erleichtern. Google will alles wissen. Google ist Mama, Papa und Gott zugleich. Google weiss alles.
Sogar meinen Musikgeschmack. Seit kurzem gibts den Musicfinder [1]. Hier lese ich alles über meine Lieblingsmusiker und was andere über die Scheiben denken. Danke Google. So kann ich ab sofort Musik lesen und muss der klagefreudigen Industrie keinen Rappen mehr in den gierigen Schlund werfen.
Aber, mein lieber Sergey Mihailovich Brin [2], genug ist genug. Hast du als Kind zuwenig Liebe bekommen, dass du die ganze Welt beglücken willst? Oder hast du bloss Freude an deinen technisch-intellektuellen Trapezübungen?
Du klammerst. Wenn das so weitergeht, muss ich unsere Freundschaft beenden, die Hand lösen und dich fallen lassen. Lass anderen eine Chance! Sonst installiere ich überall das Firefox-Plugin CustomizeGoogle [3]. Es blendet Werbung auf Google-Suchseiten aus und Links zu anderen Suchmaschinen ein.
Denn warum soll mich nur eine glücklich machen?



Kommentare
Es sind keine Kommentare vorhanden.