Kommentar
04.11.2005, 10:30 Uhr
Das Freitagsbit: Google-Menschen
Die WWKolumne
Mit der zweitbesten aller Ehefrauen kommuniziere ich seit kurzem nur noch in Suchworten. Was Google nämlich kann, beherrscht sie schon lange. Sie pflegt einen dicht gepackten Index. Sie ist der hübscheste Crawler, den mann sich vorstellen kann. Und ist weit fortschrittlicher als Google; ihr Sprachinterface ist von komplexer Schönheit. Natur! Und so schnell! Sage ich zum Beispiel "Essen" erhalten ich einer Hundertstelsekunde die Antwort "Kühlschrank". Toll, oder?
Da kann Google gleich einpacken. In dieser Firma arbeiten sowieso nur Roboter. Wie sonst ist das kürzlich in die Redaktionsmailbox eintrudelnde Mail von deutsch@google.com zu erklären? Man werde den RSS-Feed von www.pctipp.ch in die neue, personalisierbare Startseite von Google [1] integrieren, heisst es da ultimativ und im Stil eines Serienmails. Kein Name, keine Kontaktperson, gar nichts. Nur das Google-Kollektiv.
We are Google. Resistance is futile. You will be assimilated. Sympathischer klingts in Mundart. Auf Berlinerisch: Widderstand kannste ma vagessen, wa. Wir wern dir jetz ma assimmelieren. Und die Wiener würden ausrufen: Eichan Widastaund kennt´s eich ind Hoa schmian. Und die Berner sagen: Widerschtand isch undemokratisch. Mir stimmä ab!
Die zweitbeste aller Ehefrauen dagegen ist wie Google Version 20.0: Sie weiss alles und ist dazu noch interaktiv.
Und meinen Widerstand bricht sie mit einem Lächeln.
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