Ist die Filesharing-Ära zu Ende?
Die Musikindustrie wittert Morgenluft
Musikindustrie: Es geht aufwärts dank Spotify und Co.
Der Weltverband der Musikindustrie IFPI gab gestern den «Digital Music Report 2013» heraus. Und siehe da: Erstmals seit 13 Jahren konnte der Gesamtumsatz der Industrie wieder zulegen – nämlich um 0,3 Prozent auf 16,5 Milliarden US-Dollar. Unter anderem auch dank Streaming-Diensten und Abo-Modellen. Der Umsatz mit digitalen Musikverkäufen stieg im letzten Jahr gar um 9 Prozent und macht mittlerweile einen Drittel des Gesamtumsatzes aus. In einigen Ländern wie den USA sowie Indien, Norwegen und Schweden haben die digitalen Verkäufe den Umsatz mit physischen Datenträgern bereits überflügelt. Erstmals machen die Einnahmen aus Abo-Diensten wie Spotify zudem mehr als 10 Prozent des Umsatzes mit digitalen Verkäufen aus, so die IFPI.
«Das sind hart erarbeitete Erfolge einer Industrie, die über das letzte Jahrzehnt gekämpft, sich neu erfunden und verändert hat. Sie zeigen, wie die Musikindustrie sich der Internetwelt angepasst und gelernt hat, die Bedürfnisse der Konsumenten zu befriedigen und den digitalen Markt zu monetarisieren», so IFPI-CEO Frances Moore.
«Das sind hart erarbeitete Erfolge einer Industrie, die über das letzte Jahrzehnt gekämpft, sich neu erfunden und verändert hat. Sie zeigen, wie die Musikindustrie sich der Internetwelt angepasst und gelernt hat, die Bedürfnisse der Konsumenten zu befriedigen und den digitalen Markt zu monetarisieren», so IFPI-CEO Frances Moore.
Auch die Schweiz streamt
Die US-Organisation IIPA (International Intellectual Property Alliance) behauptete, dass 35 Prozent der Schweizer «illegale Angebote» im Internet konsumieren. Wie diese Zahl zustande kam, ist fraglich. Auch der Begriff «illegal» ist nicht eindeutig, denn das blosse Herunterladen von urheberrechtlich geschützter Musik über Filesharing-Dienste und Co. ist hierzulande im Gegensatz zu den USA und den meisten anderen Ländern ja legal. Doch während der Bund nach Lösungen sucht, das Urheberrecht den modernen Gegebenheiten anzupassen, sind Streaming-Dienste und Abo-Modelle auch in der Schweiz auf dem Vormarsch. Gut möglich, dass in ein paar Jahren keiner mehr über Urheberrechtsverletzungen im Internet spricht – und die USA nicht mehr damit drohen muss, die Schweiz auf irgendwelche Beobachtungslisten zu setzen.
Ein Problem bleibt aber – die Filmindustrie hat nämlich anders als die Musikindustrie bisher keine wirksamen Massnahmen gegen Filesharing hervorgebracht. Eine Chance könnte hier in den zunehmend verbreiteten Video-on-Demand-Diensten liegen. Und wieso nicht Abo-Dienste für Filmliebhaber analog den Vorbildern aus der Musikbranche?
27.02.2013
01.03.2013