Tipps & Tricks
19.10.2017, 06:00 Uhr
Windows: der Dauerk(r)ampf mit dem Windows-Update
Wenn die bisherigen Tipps zum Reparieren des Windows-Updates von Windows 7 und Windows 10 nicht geholfen haben, versuchen Sie dies.
In letzter Zeit schwirren in freier Wildbahn wieder zahlreiche schwerwiegende Exploits herum, die kritische Sicherheitslücken in Windows ausnützen. Da waren zum Beispiel jene Lücken, die laut Hackergruppe «Shadow Brokers» durch die NSA benutzt wurden. Microsoft hat diese in einem Patch gestopft.
Das Veröffentlichen von Updates durch Microsoft ist aber erst die halbe Miete. Die Patches müssen auch irgendwie auf den Rechnern der Anwender landen. Und genau dies ist unter Windows 7 und Windows 10 immer häufiger reine Glückssache.
Wir haben uns des Update-Themas schon mehrmals angenommen:
- Bei Neuinstallationen von Windows 7 vereinfachen die hier genannten Downloads die Installation der zahlreichen Updates.
- Wenn die Windows-7-Updates auf dem neu installierten System dann noch nicht funktionieren, dürfte dies helfen.
Nun sind uns wieder ein paar Update-unwillige Windows-7-Patienten begegnet; inzwischen sind auch welche mit Windows 10 dazugestossen. Bei denen haben wir eine leicht andere Strategie versucht: das System nur mit den allernötigsten Microsoft-eigenen Diensten starten. Die anschliessenden Reparaturmethoden haben damit nämlich mehr Aussicht auf Erfolg.
Updates prüfen: Schauen Sie zunächst, wann Ihr Windows 7 oder Windows 10 zuletzt Updates installiert hat. Klicken Sie auf Start, tippen Sie Update ein, nun klicken Sie auf Nach Updates suchen. Wenn hier bei «Updates wurden installiert» ein Datum steht, das deutlich länger als einen Monat zurückliegt, dann sind über einen Zeitraum hinweg keine Updates installiert worden. Es dürfte wohl auch bei der jetztigen Update-Suche nicht viel herauskommen.
Sauberer Minimalstart: Schliessen Sie alle Programme und speichern Sie allenfalls geöffnete Dateien. Nun sorgen Sie für einen sauberen Start, der nur die Microsoft-eigenen Dienste lädt. Drücken Sie Windowstaste+R, tippen Sie msconfig ein und drücken Sie Enter. Es startet der Systemkonfigurationseditor. Im Reiter Dienste aktivieren Sie zuerst unbedingt die Option «Alle Microsoft-Dienste ausblenden»; damit gelangen nämlich jene für den folgenden Befehl aus der «Schusslinie». Klicken Sie nun auf Alle deaktivieren. Wechseln Sie gleich noch zum Reiter Systemstart. Auch hier klicken Sie auf Alle deaktivieren. Jetzt noch mit OK bestätigen und den PC neu starten lassen.
Windows 10: Das im vorliegenden Artikel beschriebene Vorgehen dürfte in Windows 10 ebenso gut funktionieren, falls dort das Update klemmt. Es gibt einen kleinen Unterschied: In der Windows-10-Version von MSConfig finden Sie im Reiter Systemstart keine Startprogramme mehr. Stattdessen gibts dort einen Link zum Task-Manager. Öffnen Sie diesen, klicken Sie gegebenenfalls auf Mehr Details und deaktivieren Sie im Reiter Autostart die aufgelisteten Elemente einzeln. Der Rest verhält sich wie unter Windows 7.
Versuchen Sie nochmals, die Updates zu installieren. Falls das jetzt die Updates immer noch nicht reinspült: Laden Sie den Microsoft-Update-Troubleshooter herunter, und zwar von hier: http://aka.ms/diag_wu. Lassen Sie ihn einmal durchlaufen. Hat dieser etwas repariert, könnte das ein guter Zeitpunkt für einen erneuten Update-Versuch sein.
Immer noch nichts? Werfen Sie via Windows-Explorer einen Blick in diesen Ordner:
C:\Windows\SoftwareDistribution\Download
Der enthält haufenweise Ordner mit kryptischen Namen. Tragen denn viele von denen das Datum von heute? In diesem Fall hat offenbar der Download geklappt, aber nicht die Installation. Da könnte es sein, dass schlichtweg die benötigten Dienste nicht laufen.
Hier hülfe dies: Auf Start klicken, cmd eingeben, mit rechter Maustaste auf die gefundene Eingabeaufforderung klicken und Als Administrator ausführen wählen. Bestätigen Sie die Rückfrage der Benutzerkontensteuerung. Tippen Sie nacheinander die folgenden Befehle ins Konsolenfenster ein und schliessen Sie jede Zeile mit Enter ab:
net start wuauserv
net start cryptsvc
net start bits
net start msiserver
net start cryptsvc
net start bits
net start msiserver
Wagen Sie einen neuen Versuch, das Windows-Update auszuführen. Nicht selten tut dies jetzt seinen Job. Falls ja: Installieren Sie alle Updates und starten Sie bei Aufforderung den PC neu. Wiederholen Sie die Update-Suche und -Installation so oft, bis Windows wirklich findet, es gebe keine neuen Updates mehr und es sei auf neustem Stand. Erst jetzt schalten Sie die via MSConfig deaktivierten Dienste und Startprogramme wieder ein. Siehe hierzu weiter unten den Absatz «Zum Schluss».
Es dürfte nun immer noch das eine oder andere System geben, das sich den Updates verweigert. Da bliebe noch die Möglichkeit, die Update-Ordner zurückzusetzen.
Wir brauchen wieder eine Admin-Eingabeaufforderung. Klicken Sie hierfür Start, tippen Sie cmd ein, klicken Sie mit rechts auf Eingabeaufforderung und wählen Sie wieder Als Administrator ausführen. Stoppen Sie die vier betroffenen Dienste durch Eintippen der folgenden vier Befehle:
net stop wuauserv
net stop cryptsvc
net stop bits
net stop msiserver
net stop cryptsvc
net stop bits
net stop msiserver
Jetzt ist der Weg frei, um die beiden Ordner umzubenennen, in denen sich fehlerhafte Daten angesammelt haben könnten. Tippen Sie hierfür die folgenden zwei Befehle ins Konsolenfenster:
ren C:\Windows\SoftwareDistribution SoftwareDistribution.old
ren C:\Windows\System32\Catroot2 Catroot2.old
ren C:\Windows\System32\Catroot2 Catroot2.old
Starten Sie die vorhin beendeten Dienste mit den folgenden Befehlen erneut:
net start wuauserv
net start cryptsvc
net start bits
net start msiserver
net start cryptsvc
net start bits
net start msiserver
Spätestens beim nächsten Update-Versuch sollten die Patches eintrudeln. Installieren Sie alle wichtigen Updates, starten Sie den PC neu, wenn Windows darum bittet. Suchen Sie abermals nach Updates, so oft, bis Windows keine fehlenden Patches mehr meldet.
Jetzt noch zu den Aufräumarbeiten. Sie haben jetzt zwei Ordner, die Sie löschen können: Öffnen Sie den Windows-Explorer und gehen Sie darin zu C:\Windows\. Hier entdecken Sie zwei ähnlich benannte Ordner, nämlich «SoftwareDistribution» und «SoftwareDistribution.old». Löschen Sie Letzteren, also SoftwareDistribution.old. Besuchen Sie auch den Ordner C:\Windows\System32\. Dieser enthält nun ebenfalls zwei ähnlich benannte Ordner, nämlich «Catroot2» und «Catroot2.old». Löschen Sie den Ordner namens Catroot2.old. Schalten Sie die eingangs deaktivierten Dienste wieder ein, siehe nächsten Absatz.
Zum Schluss: Eingangs haben Sie in MSConfig haufenweise Dienste und Startprogramme ausgeknipst. Die schalten Sie jetzt wieder ein. Drücken Sie Windowstaste+R, tippen Sie msconfig ein und drücken Sie Enter. Im Reiter Dienste haken Sie wieder «Alle Microsoft-Dienste ausblenden» an. Sortieren Sie die Einträge nach Deaktivierungsdatum. Alles, was das heutige Datum trägt, aktivieren Sie wieder; das dürften alle vorhandenen sein, darum können Sie für gewöhnlich auch auf Alle aktivieren klicken. Wechseln Sie zum Reiter Systemstart. Achten Sie auch hier aufs Deaktivierungsdatum; wenn überall das heutige Datum steht, tuts auch hier ein Klick auf Alle aktivieren. Jetzt noch ein Klick auf OK. Lassen Sie das System neu starten.
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