Tipps & Tricks
01.08.2015, 08:05 Uhr
Kabelmodem: Mehrere Geräte mit nur einer IP – Wie geht das?
Wenn Ihr Cable-Provider Ihnen nur eine IP-Adresse gibt, wie können dann mehrere Geräte via WLAN aufs Internet zugreifen?
Der Internetprovider – zum Beispiel UPC Cablecom – gibt Ihnen ein Modem, welches vom Provider exakt eine einzige IP-Adresse beziehen kann. Aber können dann trotzdem etwa via WLAN mehrere Geräte parallel ins Netz? Wie soll denn das gehen? Es ist in der Tat auf Anhieb nicht so einfach nachzuvollziehen. Die Stichworte heissen «Router» und «NAT» – und gehören zum Alltag in unzähligen heimischen Netzwerken.
Lösung: Angenommen, es handelt sich um ein Kabelmodem von UPC Cablecom. Würden Sie den PC oder Laptop direkt an dieses anschliessen, könnte wirklich nur gerade dieser eine Computer ins Netz. Denn dieser würde sich die einzige IP-Adresse schnappen, die Cablecom Ihnen gibt. Aber: Es wäre die einzige öffentliche (!) IP. Also jene, über die Ihr Netz von aussen erreichbar wäre.
Die Sache liegt ganz anders, wenn diese IP nicht direkt an einen PC geht, sondern an einen Router. Dieser verbindet nämlich ein internes Netzwerk mit dem externen – sprich: mit dem Internet. Gegen aussen arbeitet er mit der öffentlichen IP-Adresse. Im internen Netzwerk jedoch wird ein separater Block an IP-Adressen verwendet. Die liegen theoretisch meistens im Bereich von 192.168.0.0 bis 192.168.255.255 - in der Praxis sinds fast immer 192.168.1.1 bis ca. 192.168.1.50. Adressen beginnend mit 192.168. sind per Definition immer private IP-Adressen. Geräte mit denselben privaten IP-Adressen stehen in vielen Millionen kleinen und grossen Netzen. Fast jeder privat genutzte Router hat standardmässig die interne IP 192.168.1.1. Die vielen Router mit derselben IP kommen einander aber nicht in die Quere, weil dieses Segment des Netzwerks immer auf der «privaten» Seite des Routers liegt.
Das funktioniert nun so: Das Modem stöpseln Sie an den mit «WAN» (Wide Area Network) bezeichneten Anschluss des Routers. Das Modem bezieht die öffentliche IP-Adresse, die Ihnen zusteht und tritt diese quasi sofort an den Router ab. Wenn die internen Geräte sich am Router anmelden, vergibt jener ihnen private IPs, zum Beispiel 192.168.1.3 bis 192.168.1.10. Das Protokoll für diesen Vorgang nennt sich übrigens DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol). Wenn eines der lokalen Geräte ein Datenpaket aus dem Internet anfordert, geht der Router es holen und leitet die Antwortdaten direkt an den Rechner weiter. Er weiss, von welchem Gerät welche Anfrage kam und übersetzt quasi die mehreren Adressen aus dem internen Netzwerk in seine eigene (öffentliche) Adresse, damit er mit den Webservern im grossen weiten Internet kommunizieren kann. Das ganze nennt sich «Network Address Translation», kurz NAT.
Wichtig: Darum ist es übrigens auch sehr relevant, in welcher Reihenfolge Sie die Geräte einschalten. Schalten Sie zuerst das Modem ein und warten Sie, bis jenes etwa per LED anzeigt, dass es fertig gestartet und mit dem Internet verbunden ist. Starten Sie danach den Router und warten Sie ebenfalls. Das geht erfahrungsgemäss etwas schneller als beim Modem. Erst wenn Modem und Router bereit sind, nehmen Sie Endgeräte ins Netz, hier dann egal in welcher Reihenfolge: Handy, Tablet, Laptop, Desktop-PC.
Es gibt übrigens reine WLAN-Router und kombinierte Geräte, bei denen Sie auch kabelgebundene Geräte einstecken können. Solange Sie aber alle internen Geräte mit demselben Router verbinden, spielt es praktisch keine Rolle, wie viele Geräte Sie verwenden. (PCtipp-Forum)
04.08.2015
04.08.2015