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26.05.2014, 10:05 Uhr
Test: DxO Optics Pro 9.5
Optics Pro gehört zu den besten Raw-Convertern überhaupt. Version 9.5 versteht sich ausserdem als Ergänzung zu Lightroom.
An Raw-Convertern herrscht wahrlich kein Mangel: Apple Aperture, Adobe Lightroom, Capture One, Camera RAW und diverse andere Programme versprechen, aus Raw-Fotos das Maximum herauszuholen. Denn RAW-Bilder sind grundsätzlich saft- und kraftlos und müssen zuerst «entwickelt» werden, bevor sie sich für die Weiterverbreitung eignen. Und so mancher RAW-Einsteiger musste schon die Erfahrung machen, dass es gar nicht so einfach ist, die JPEG-Umsetzung der Kamera zu übertreffen. Optics Pro will diesen Prozess massiv vereinfachen – und das bei bester Qualität.
Die Stärken von DxO
Die Firma DxO gilt als die Kompetenz schlechthin, wenn es darum geht, die Qualität des Equipments zu beurteilen. Sensoren und Objektive werden mit forensischer Genauigkeit vermessen und auf ihre Fehler untersucht. Die Erkenntnisse über Verzerrungen und andere Bildfehler werden in Profilen gespeichert. Diese Profile werden später von der hauseigenen Software Optics Pro verwendet, um die Korrekturen automatisch durchzuführen. Und genau dadurch erhebt sich die Software über die Mitbewerber.
Die Korrekturen durch die Profile sind umfassend. Sensorrauschen, chromatische Aberration, Vignettierung, Verzerrungen und mehr werden aufgrund der verwendeten Kamera- und Objektivkombination automatisch korrigiert. Tatsächlich zeigt erst ein Vorher-/Nachher-Vergleich, wie gründlich Optics Pro ans Werk geht. So werden zum Beispiel Vignettierungen aus dem Bild gerechnet, die einem vorher gar nicht aufgefallen sind. Im Nachhinein muss man neidlos zugestehen, dass das Bild deutlich besser geworden ist.
Sobald Optics Pro eine neue Kamera-/Objektiv-Kombination erkennt, offeriert die Software den Download des passenden Profils. Anschliessend steht der automatischen Korrektur nichts mehr im Weg:
Laut DxO sind zurzeit über 18’000 Profile verfügbar, und fast täglich werden es mehr. Allerdings sind diese Profile auch zwingend, weil Optics Pro ohne sie fast alle interessanten Funktionen einbüsst. So ist die Software zum Beispiel für Fujifilm-Fotografen eine denkbar schlechte Wahl, weil DxO weder den eigenwilligen X-Trans-Sensor noch die Objektive von Fujifilm vermessen will. Andererseits werden die Kameras von Apple-, Samsung und Nokia-Smartphones genauso unterstützt, wie die allseits beliebten Actionkameras von GoPro. Eine Liste mit allen verfügbaren Profilen finden Sie auf dieser Seite von DxO:
Die verschiedenen Ausführungen
Die Profile für Kameras und Objektive sind immer kostenlos. Der preisliche Unterschied spielt sich bei den beiden Ausführungen der Software ab, «Standard» und «Elite». In den meisten Fällen reicht die günstigere Standard-Version. Der Funktionsumfang der Elite-Version ist identisch, doch nur sie erlaubt den Download der Profile für die teuren Kameras. Dazu zählen in erster Linie die Vollformat-Kameras von Nikon, Leica, Sony und Canon.
Welche Ausführung die richtige ist, lässt sich auf der bereits erwähnten Seite kontrollieren, indem auf den Bereich «Welche Edition …» geklickt und das fragliche Kameramodell ausgewählt wird. Bei beiden Ausführungen lassen sich nach dem Kauf beliebig viele Profile für alle unterstützten Kameras und Objektive herunterladen.
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