Tests 02.05.2016, 09:15 Uhr

HTC Vive im Test: aufregend – im doppelten Sinn

Alles nur Hype? PCtipp hat die fertige Version der HTC Vive ausführlich getestet.
Es ist gar nicht so einfach, jemandem mit Worten zu erklären, was Virtual Reality ist, wenn die Person es noch nie selbst ausprobiert hat. Wer schon einmal Samsungs Gear VR oder Googles Cardboard getestet hat, weiss: Es ist schon eindrücklich: das Gefühl, mitten in der 3D-Welt zu sein oder 360-Grad-Videos mit Rundumblick zu betrachten. Wenn Sie dachten: Das ist VR – dann halten Sie sich fest: Die HTC Vive zündet die nächste Immersionsstufe: Man sitzt bei HTCs VR-System meistens nicht, sondern bewegt sich in einem bis zu vier mal drei Meter grossen Spielfeld. Hier kommt das spezielle Laser-Tracking-System mit zwei IR-LED-Basisstationen zum Einsatz. Die Fotosensoren im Headset und Controller registrieren und berechnen dabei die Bewegungen des Spielers punktgenau.
Punktgenaues Tracking: Headset und Controller der HTC Vive registrieren das IR-LED-Licht zweier Basis-Stationen
Quelle: PCtipp

Völlig neues Spielgefühl

Spielt man einmal ein Spiel wie «Space Pirate Trainer», wird einem zum ersten Mal bewusst, was mit der Vive ganz speziell ist: Es ist nun mal ein ganz anderes Spielgefühl, einen Shooter aus seiner eigenen Perspektive mit virtuellen Handfeuerwaffen zu spielen und gleichzeitig herannahenden Drohnen-Laserschüssen mit dem Oberkörper auszuweichen. Eines gleich vorweg: Dieses virtuelle Erlebnis beansprucht Platz - sehr viel Platz. Porzellanvasen vertragen sich mit hitzigen Controller-Gefechten genauso schlecht wie Haustiere oder Kollegen, die man besser hermetisch von der VR-Arena abriegeln sollte. Ein plötzlicher Schulterklopfer kann während eines gruseligen Zombie-Shooters zu bleibenden Schockzuständen führen, von denen man sich nicht so schnell erholt.
Die finalen Controller zusammen mit den zwei Lighthouse-Boxen und Headset
Quelle: PCtipp

Kabel, wo man hinschaut

Die fertige Consumer-Version kommt in einer riesigen blauen Schachtel. Der umfangreiche Inhalt ist doch nicht ganz so verwirrend, wie das zunächst scheint. VR-Jünger der ersten Stunde dürften sich dennoch bei Entnahme der zahlreichen Kabelbündel und Controller-Ladegeräte stirnrunzelnd die Frage stellen: Ist das nun die VR-Zukunft? Für die zwei Controller ist je ein USB-Ladegerät dabei. Aus dem Headset hängt ein dickes USB-HDMI-Kabelbündel, und natürlich benötigen auch auch die beiden IR-LED-Stationen je ein Netzteil.
Die erste VR-Generation ist noch nicht ganz kabelfrei

Praktische Link-Box

Keine Panik. Eine witzige Videoanleitung führt den Spieler später Schritt für Schritt durch das Aufbau- und Installationsprozedere. Gut gelöst hat HTC die Verbindung zum PC über eine bündelnde Link-Box. Am Rechner ist lediglich ein freier HDMI-Port und ein USB-Anschluss erforderlich. Die HTC Vive verbindet sich über HDMI, USB und Audio-Klinke.
Die HTC-Vive-PC-Verbindungsbox
Quelle: PCtipp

Eile mit Weile

Man braucht auf jeden Fall eine Portion Geduld - und ein paar freie Steckdosen-, denn zuerst müssen die beiden Lighthouse-Stationen richtig aufeinander abgestimmt sein. In der Anleitung rät HTC entweder zur Wand- oder Stativmontage. Zur Wandmontage liefern die Taiwanesen zwei Halterungsschienen inklusive Kugelgelenk mit.
Mit im Gepäck: zwei Halterungsschienen zur Wandmontage der Lighthouse-Stationen
Quelle: PCtipp
Dazu muss aber erst eine Bohrmaschine her. Wir haben es anfangs auch provisorisch mit der «Bücherregal-Methode» ausprobiert: Es geht. Sogar recht gut. Wir raten davon ab, gleich drauf los zu bohren. Man sollte zunächst mit Gestellen oder zwei Kamerastativen den «Funkkontakt» richtig ausloten und erst nach ein paar Spielstunden entscheiden, ob es sich lohnt, die Stationen an die Wand zu schrauben.
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Autor(in) Simon Gröflin



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