Tests
25.11.2016, 09:33 Uhr
Test: MacBook Pro 13 Zoll mit Touch Bar (2016)
Edel ist das MacBook, hilfreich und gut. Aber noch fehlt ihm die Reife.
Nach einer gefühlten Ewigkeit bringt Apple das MacBook Pro auf den neusten technischen Stand. Wir haben uns das grösste 13-Zoll-Modell zur Brust genommen, das mit einem 512 GB grossen SSD, mit 8 GB RAM und mit einem 2,9-GHz-Dual‑Core-Intel-i5-Prozessor ausgestattet ist. Ebenfalls an Bord sind der Fingerscanner Touch ID sowie die brandneue Touch Bar, mit der sich die Bedienung deutlich verändert. Doch dazu später mehr.
Der erste Eindruck
Zusammengeklappt ist das MacBook Pro dünner als ein MacBook Air, benötigt weniger Standfläche und wiegt mit einem Gewicht von 1,37 Kilogramm nur 20 Gramm mehr. Es wäre also an der Zeit, dass das «Air» seinen Namenszusatz an den Neuling weiterreicht.
Beeindruckend ist auch die Verarbeitung. Zusammengeklappt wirkt das MacBook Pro wie ein kompakter Block aus Aluminium und vermittelt das Gefühl, man könne damit zur Not auch Nägel einschlagen. Beim Versuch, es mit Gewalt zu verdrehen, gibt das Gehäuse kein Jota nach. Nichts knarzt oder wirkt auch nur ansatzweise fragil.
Die Tastatur
Die Tastatur sorgt für gemischte Gefühle. Apple verwendet die zweite Generation des hauseigenen «Butterfly»-Mechanismus. Die Tasten sind ultradünn, vermitteln jedoch ein sehr angenehmes Tippgefühl auf einer soliden Unterlage. Im Gegensatz zum MacBook 12 Zoll (zum Test), das noch mit der ersten Generation des Butterfly-Mechanismus bestückt ist, gibt es praktisch keine Gewöhnungsphase mehr.
Allerdings sorgt eben dieser Mechanismus für eine «charaktervolle akustische Untermalung», um es diplomatisch auszudrücken. Die Tippgeräusche sind weder laut noch unangenehm, aber deutlich wahrnehmbar. Sie klingen etwa so, als würde jemand mit übertriebener Härte in die Tasten greifen, um damit sein Umfeld zu beeindrucken. Deshalb besteht zumindest ein Restrisiko, dass diese feine Tastatur im stillen Büro oder im Ruhewagen vorwurfsvolle Blicke provoziert.
Das Trackpad
Das riesige Trackpad sorgt hingegen für eitel Sonnenschein. Wie schon bei den vorherigen MacBook-Pro-Modellen lässt es sich nicht drücken, denn es gibt keine beweglichen Teile. Stattdessen messen Sensoren den Druck der Finger. Die Taptic Engine unter dem Trackpad sorgt anschliessend für die Simulation des vermeintlichen Klicks, indem der Benutzer von unten angestupst wird.
Dieser Effekt lässt sich nicht beschreiben – er muss am eigenen Leib erfahren werden. Die Taptic Engine sorgt für ein «Klickgefühl», das die Realität um Längen schlägt. Dabei reagieren auch die hintersten Ecken genauso gefühlvoll wie die Mitte. Die Handballen-Erkennung sorgt ausserdem dafür, dass es zu keinen ungewollten Klicks kommt.
Das Display
Auch am Display gibt es nicht das Geringste auszusetzen. Die Farben wirken brillant, das Schwarz könnte tiefer nicht sein und die Darstellung wirkt gestochen scharf. Das Display deckt den erweiterten P3-Farbraum vollständig ab. Das bedeutet mehr Nuancen, vor allem bei den Grün- und Rottönen – und damit eine lebensechte Darstellung.
Die 2560 × 1600 Pixel führen zu einer Auflösung von 227 ppi. Die Darstellung der Menüs und der Oberfläche entspricht hingegen nur 1440 × 900 Pixel, sodass alle Bedienelemente gut lesbar und bequem zu erreichen sind. In den Einstellungen lässt sich die Darstellung ausserdem ändern, ohne dass es dabei zu Qualitätsabstrichen kommt. So werden die Bedienelemente noch weiter vergrössert – oder deutlich verkleinert, um mehr Platz für Inhalte freizugeben.
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