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18.06.2013, 11:52 Uhr
Sony DSC-HX50V: Hans Dampf in allen Gassen
Die kompakte Sony-Kamera möchte alles können. In unserem Test zeigt sie zwar Schwächen, kann aber trotzdem überzeugen.
Eine Kamera gehört in jeden Reisekoffer – aber schön leicht sollte sie sein. Und weil man nie weiss, welche Motive einem erwarten, sollte die Kamera jeder Situation gewachsen sein. Das waren vermutlich die Überlegungen der Sony-Ingenieure, als sie sich an die Planung der DSC-HX50V machten.
Das Objektiv
Die Kerndaten zeigen bereits, wohin die Reise führt: das 30-fache optische Zoom umfasst den enormen Brennweitenbereich von 24–720 mm (KB) – also vom starken Weitwinkel bis hin zum Supertele. Doch obwohl es im grössten Telebereich fast schon eine obszöne Länge erreicht, verschwindet es beim Ausschalten vollständig im kompakten Gehäuse. Es reichte sogar für eine integrierte Abdeckung, die einen unhandlichen Deckel überflüssig macht.
Der extreme Brennweitenbereich führt zwangsläufig zu Kompromissen. So bewegt sich die Lichtstärke gerade einmal zwischen 3.5 (Weitwinkel) und 6.3 (Tele). Das führt zu längeren Verschlusszeiten in der Dämmerung. Ausserdem ist es fast unmöglich, das Motiv im Vordergrund durch eine elegante Unschärfe vom Hintergrund zu trennen. (Darauf kommen wir noch einmal zurück.)
Zu guter Letzt darf nicht unerwähnt bleiben, dass ein 720-mm-Tele so stark vergrössert, dass es bei Freihandaufnahmen nur schwer zu bändigen ist: Der richtige Ausschnitt wird zum Glücksspiel, und damit die Bilder halbwegs scharf werden, muss die Verschlusszeit wenigstens 1/500 Sekunde oder kürzer betragen. Um aus dieser Brennweite das Beste zu machen, sollte die Kamera deshalb auf ein Stativ montiert oder wenigstens auf eine solide Unterlage gestellt werden.
Erfreulicherweise ist die DSC-HX50V jedoch mit einem sehr effizienten, optischen Bildstabilisator ausgestattet, der nicht nur für schärfere Fotos, sondern auch für ruhigere Videos sorgt.
Bedienelemente und Gehäuse
Die Sony-Kamera ist mit den typischen mechanischen Bedienelementen ausgestattet, die man von einer Kompaktkamera erwartet. Neben dem Wählrad für die Fotofunktionen fällt ein weiteres für die Belichtungskorrektur auf; wer es mit der Fotografie ernst meint, wird es sehr zu schätzen wissen.
Das Zoom wird über eine Wippe gesteuert. Der eingebaute Blitz kann zwar durch diverse Automatismen gesteuert werden, doch damit er sich überhaupt verwenden lässt, muss er über einen kleinen Schalter auf der Rückseite entriegelt und ausgefahren werden. Der Blitzschuh kann ausserdem nicht nur ein externes Blitzgerät aufnehmen, sondern stattdessen auch ein Stereomikrofon von Sony.
Auf der Rückseite verbessert ein kleiner Wulst die Ergonomie deutlich. Eine dedizierte Filmtaste erlaubt es, sofort mit dem Drehen loszulegen – egal, in welcher Position sich das Funktionswählrad auf der Oberseite befindet. Der Akku wird direkt in der Kamera geladen, das dazu passende USB-Netzteil gehört zum Lieferumfang.
Der Kamera fehlt leider ein optischer Sucher; an dieses Versäumnis wird man jedes Mal erinnert, wenn man versucht, im hellen Sonnenlicht die Anzeige auf dem Display wenigstens zu erahnen. Wer damit nicht leben will, kann auf dem Blitzschuh der Kamera den digitalen Sucher EV1MK von Sony montieren, der jedoch ziemlich genau soviel kostet, wie die Kamera selbst.
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