Tests 18.11.2014, 09:44 Uhr

Test: iMac 5K mit Retina-Display

Einmal hinsehen reicht nicht, um zu glauben: Der iMac 5K setzt neue Massstäbe. Auch beim Preis.
Ein Computer-Test beginnt selten mit dem Display – doch jeder andere Einstieg wäre beim iMac mit Retina 5K Display ein unverzeihlicher Akt der Ignoranz. Denn hinter der Glasfront steckt ein einzigartiges Display mit der fast schon absurd hohen Auflösung von 5120x2880 Pixeln.
Und diese Zahl sollten Sie sich auf der Zunge zergehen lassen: Die Auflösung entspricht 14’745’600 Pixeln, also knapp 15 Mpx! Der bekannte Fotograf David «Strobist» Hobby folgerte richtig: Um ein Hintergrund-Foto in der passenden Auflösung anzufertigen, reicht eine 16-Mpx-Kamera nicht – denn diese liefert mit 4896 Pixel zu wenig Informationen in der Breite. Erst eine 24-Mpx-Kamera kann mit der Auflösung dieses Pixelmonsters mithalten.
In jeder Beziehung ein Hingucker: iMac 5K mit Retina-Display
Quelle: Apple, Inc.
Die folgende Grafik zeigt, wie sich das 5K-Display im Vergleich zu anderen Grössen verhält. Ein UHD-Fernseher verschwindet problemlos innerhalb der Fläche. Und der herkömmliche iMac mit 27 Zoll würde gerade einmal einen Viertel der Fläche füllen! (Die horizontale und vertikale Auflösung wurde im Vergleich zum Vorgänger auf den Pixel genau verdoppelt, die Pixelmenge also insgesamt vervierfacht.) Und die viel gepriesene Full-HD-Auflösung? Kinderfasching!
Verschiedene Auflösungen im Detail
Quelle: IDG

Pixel, Pixel und noch mehr Pixel

Die enorme Pixeldichte zeigt sich bereits bei der Benutzeroberfläche. Hier eine Nahaufnahme einiger Dock-Symbole. Die eine Aufnahme stammt von einem regulären iMac 27 Zoll. Finden Sie den Unterschied:
Die Auflösung ist zurzeit einmalig (klicken für bessere Darstellung)
Quelle: IDG
Dass der erste Eindruck für offene Münder sorgt, liegt auch daran, dass bereits die Oberfläche rasiermesserscharf aussieht. Man braucht keine handverlesenen Programme, um die Vorzüge zu demonstrieren. Schliesslich hatten die Software-Schmieden genug Zeit, mit dem MacBook Pro Retina und anderen Rechnern mit Hi-DPI-Displays zu üben – und das zahlt sich hier aus.
Vergleich bei der Benutzeroberfläche (klicken für bessere Darstellung)
Auch die Qualität der Darstellung ist über jeden Zweifel erhaben. Mit satten Farben und hohen Kontrasten sehen die Fotos hervorragend aus, und zwar aus jedem Betrachtungswinkel. Genauer: Es gibt keine Möglichkeit, das Display so zu betrachten, dass die Farben verfälscht werden oder die Helligkeit spürbar nachlässt. Laut Apple wird jedes Display einer individuellen Kalibrierung unterzogen. So kommen auch Privatanwender ohne spezielle Messgeräte und Programme in den Genuss einer hohen Farbtreue.
Unbefriedigend ist zurzeit die Darstellung in virtuellen Windows-Umgebungen. Das gilt sowohl für Parallels Desktop als auch für VMware Fusion. Beide Programme zeigen die Windows-Umgebung entweder viel zu stark verkleinert oder ein wenig schwammig. Eine unerfreuliche Situation, aber schlussendlich ist das nicht Apples Schuld. Für den Augenblick ist die etwas schwammige Darstellung das kleinere Übel.
Sehen wir uns an, welche Anwenderschichten am meisten von diesem Pixelriesen profitieren.
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Kommentare
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Midori
21.11.2014
Hui, was für ein Test! Habe zwar nach wie vor eine gewisse Skepsis gegenüber Testberichten von Klaus Zellweger, aber einzelne Punkte lassen auch mich beinahe "vergeifern". Hoffe, dass die iMacs Druck auf andere Hersteller machen und der Trend von hochauflösenden Panels endlich auch auf externe Monitore überschlägt; habe die <100-dpi-Monitore satt. Bin froh, dass ich vor 2 Jahren zu einem 22-Zöller mit 1920*1200 Pixel gegriffen habe. Immerhin 103 dpi... Besser (im Sinne von Pixeldichte vs. Arbeitsfläche) ging's damals [zu vernünftigen Preisen] nicht. Aber dass man die Festplatte/SSD nicht tauschen kann finde ich schwach, ja fast schon bedenklich.

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Nebuk
21.11.2014
Es ist ja nicht so, dass die Panel oder die Auflösung das einzige Problem wäre. Was bringen dir 300 ppi auf einem 27" Ultra HD Monitor, wenn du keine Hardware hast welche die Pixel anständig befeuern? Der Grossteil der Hardware (jede aktuelle?) ist bei UHD heute noch komplett überfordert, wenn man ein Spiel in der Auflösung und maximalen oder nur hohe Details spielen will. Das ist nämlich der Grund warum ich mir nicht mal einen Monitore mit lediglich einer WQHD (2560 x 1440) Auflösung zulege - das wären bei einem 24" Monitor übrigens 122 ppi. Meine Grafikkarte (GTX 570) hätte keine Chance, meine alten Spiele in angemässener Weise zu bepowern. Von UHD möchte nicht mal anfangen... Ich werd mich aber dieses Jahr noch von meinem alten 22" FullHD und noch sehr viel älteren 17" Monitoren (TN Panels) trennen und mir zwei 24 Zöller mit IPS Panel kaufen. Leider keine Auflösung jenseits von FullHD. Anders wäre es mir auch lieber :(

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Midori
22.11.2014
Klar, aber bei Games brauche ich wiederum keine 300 dpi. Es geht mir v. a. um Schriften und Symbole. Ohne anständige Skalierung ist es aber ohnehin keine Augenweide. Und solange HDCP 2.2 nicht grossflächig eingesetzt wird, werde ich persönlich ohnehin von einem Kauf eines hochauflösenden Bildschirms absehen. IPS kann ich wärmstens empfehlen; habe damals den Eizo S2243W gekauft und bin sehr zufrieden damit. Gewinnt zwar keinen Designpreis (etwa 8 cm Tiefe), aber was solls.