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04.02.2014, 11:20 Uhr
Facebook wird zehn Jahre alt
Eine Welt ohne Facebook ist beinahe unvorstellbar geworden. Seit 10 Jahren ist das soziale Netzwerk online. In der vergangenen Dekade ist so einiges passiert.
Am 4. Februar 2004 lancierte der 19-jährige Harvard-Student Mark Zuckerberg seine neue Webseite. Unter thefacebook.com konnten sich Mitschüler registrieren und so ein soziales Uni-Netzwerk bilden. Der Stein des Anstosses für Zuckerberg kam von einem vorhergehenden Projekt namens Facemash. Zusammen mit seinen Mitschülern Andrew McCollum, Chris Hughes und Dustin Moskovitz erstellte Zuckerberg eine Webseite, auf der Studenten das Aussehen von Studentinnen im Duell bewerten konnten. Nach nur wenigen Tagen wurde die Seite jedoch offline genommen und Zuckerberg wurden Urheberrechtsverletzungen, Sicherheitverstösse und Verletzungen der Privatsphäre vorgeworfen. Themen, mit denen er sich in den kommenden Jahren häufig auseinandersetzen sollte.
Thefacebook wuchs von Anfang an rapide. Innerhalb der ersten 24 Stunden verzeichnete das Netzwerk bereits über 1200 Nutzer. Nach einem Monat war bereits fast halb Harvard auf dem Netzwerk registriert. Zuckerberg öffnete das Netzwerk gegenüber anderen Elite-Schulen und das Wachstum stieg exponentiell.
Ende 2005 wagte Zuckerberg einen wichtigen Schritt: Er bot allen Nutzern unlimitierten Speicher für Bilder an. Bis heute lebt Facebook stark von visuellen Inhalten und eine Timeline ohne Babyfotos und Selfies kann sich kaum mehr jemand vorstellen. Bis September 2013 wurden laut Facebook über 250 Milliarden Fotos hochgeladen.
2005 – 2006: Öffnung und Wachstum
Ab 2006 gab es für Facebook kein Halten mehr. Das mittlerweile in tausenden von Hochschulen weltweit verbreitete Netzwerk öffnete sich für Alle. Eltern, Grosseltern, Dozenten und zukünftige Vorgesetzte stürmten das Netzwerk. Teenager und junge Erwachsene waren geschockt, blieben dem Netzwerk jedoch weiter treu.
Die Öffnung sollte nicht die einzige grosse Geschichte des Jahres bleiben. Zuckerberg bekam im Herbst 2006 ein Milliardenangebot von Yahoo – und lehnte dieses ab. Die wohl grösste Neuerung erschien jedoch am 6. September: der News Feed. Erstmals wurden Nutzerbeiträge an einem Ort gesammelt. Der Widerstand war ursprünglich gross, die Besorgnis über mögliches Facebook-stalking gross.
Dennoch wuchs Facebook unentwegt weiter. Am Ende des Jahres verzeichnete das Netzwerk erstmals über 12 Millionen Nutzer.
2007 - 2008: Games und schwarze Zahlen
Im Mai 2007 eröffnete Facebook eine Entwicklerplattform. Darauf konnten Software-Entwickler eigene Applikationen, Dienste und Spiele entwickeln und veröffentlichen. Viele Facebook-Funktionen wie der Kalender, Events oder Video fanden ihren Anfang auf dieser Plattform. Einige Jahre später sollte der noch unbekannte Spieleentwickler Zynga mit Farmville einen Hit landen, der zeitweise für rund 13 Prozent der Facebook-Gesamtumsätze verantwortlich war.
Etwas über fünf Jahre nach der Lancierung von Facebook schrieb das Netzwerk erstmals schwarze Zahlen. Nur ein Jahr später sollte sich der Umsatz des Netzwerks bereits verdreifacht haben.
2009 – 2010: Myspace und Privatsphäre
Anfang 2009 vermeldete Facebook über 150 Millionen Nutzer. Facebook wäre als Land bereits auf Rang acht der meist Bevölkerten Nationen. Trotz der aufsteigenden Konkurrenz (namentlich Twitter) vermochte Facebook weiter zu wachsen. Das Netzwerk wuchs auf über 350 Millionen Nutzer und liess das alternde Myspace endgültig hinter sich.
Ein grosses Thema dieser Jahre war zudem die Privatsphäre. Facebook experimentierte oftmals mit kontroversiellen Einstellungen und probierte aus, wie weit sie mit der Datensammlung gehen konnten. Einige Kontroversen waren durchaus berechtigt, andere von Medien und Nutzern masslos übertrieben. Trotz aller Kritik wuchs Facebook auf über 400 Millionen Nutzer.
2011 – 2012: Redesign und die Milliarde
Ein grosses Redesign dominierte Facebooks 2011. Im Februar wurde die Navigation des Netzwerks grundlegend überarbeitet. Funktionen wie Top Stories und der Livestream wurden eingefügt. Seitenadministratoren konnten neu Facebook als ihre Seite verwenden.
2012 kam der grosse Schritt an die Börse. Facebook startete jedoch schwach. IT Probleme an der Börse und ein zu hoher Einstiegspreis liessen den Aktienkurs erst einmal fallen. Mittlerweile hat er sich jedoch erholt und Facebooks Börsengang kann insgesamt als gelungen bezeichnet werden.
Im Oktober des gleichen Jahres schaffte Facebook die Milliarde. Damit besucht jeder siebte Mensch mindestens einmal pro Monat Facebook. Facebook ist zu diesem Zeitpunkt die drittgrösste «Nation» der Welt, nach China und Indien. Ende des Jahres kauft sich das soziale Netzwerk die aufstrebende App Instagram.
2013 – 2014: Hashtags und Paper
Facebook gibt sich alle Mühe, aktuell zu bleiben. Kleine Fixes hier und da sollen das Netzwerk an kommende Trends anpassen. So wird der Newsfeed neu verdrahtet, Instagram-Funktionen in den Messenger eingebaut und #Hashtags eingebaut. Bei Teenagern scheint das Netzwerk jedoch an Beliebtheit zu verlieren. Dienste wie Snapchat oder WhatsApp werden beliebter denn je. Dennoch schliesst Facebook das Jahr mit einem deutlichen Plus an aktiven Nutzern ab. Es sind bereits 1,23 Milliarden und damit nur wenige Nutzer von Rang zwei der Nationenliste entfernt.
Für 2014 braucht Facebook neue Ideen. Eine davon scheint in Paper umgesetzt zu werden. Die in den USA lancierte App bietet ein komplett neues Design für Facebook auf mobilen Geräten. Da die App unabhängig von der regulären Facebook-App funktioniert, werden Nutzer nicht zu einem Umstieg gezwungen. Der App fehlen auch einige Funktionen, die möglicherweise absichtlich weggelassen wurden. In der Essenz ist Paper also ein moderner Newsreader für Facebook.
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