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11.08.2014, 12:36 Uhr
Zwang zum Facebook-Messenger wird zum PR-Debakel
Niemand scheint bis jetzt wirklich begeistert darüber, dass Facebook mobilen Anwendern den Messenger-Zwang auferlegt.
Wer über sein Smartphone mit Facebook-Freunden chatten will, kann das seit einigen Tagen nur noch über den Facebook Messenger. Schon im April kündigte Facebook an, die Chat-Funktion in den Android- und iOS-Apps zu deaktivieren. Niemand scheint bis jetzt jedoch so wirklich darüber begeistert zu sein, dass Facebook-Nutzer zur mobilen Kommunikation auf eine zweite App ausweichen müssen.
Kritik im App Store und im Play Store
Im Apple App Store geben derweil Anwender der App schon 1-Sterne-Bewertungen. «Absoluter Schrott. Kein Mensch braucht zwei Apps. So wichtig ist Facebook auch nicht», schreibt ein Nutzer im Apple-Store.
Im Play Store sieht es auch nicht viel anders aus. Wer sich durch neuste Bewertungen klickt, stösst auf reihenweise Kommentare erzürnter Anwender: «Ich verstehe den Sinn hinter der App nicht. Reicht es nicht, dass Facebook WhatsApp als Nachrichtendienst aufgekauft hat?», fragt sich etwa einer der Android-Nutzer. Im Play Store hatte die App dank früherer positiver Bewertungen zwar noch vier Sterne –, aber die jüngsten Reaktionen fallen wegen des Download-Zwangs durchwegs negativ aus.
Die Berechtigungen, die sich der Facebook Messenger einholen will, sind tatsächlich ziemlich weitreichend. Die App hat standardmässig Zugriff auf die Kontakte, den Standort, die Kurznachrichten, die Kamera und das Mikrofon. Die iOS-Version fragt im Gegensatz zur Android-Variante bei jedem Zugriffsrecht um Erlaubnis.
Datenschutz und Wechselzwang
Versucht man die Kritiken der Nutzer auf einen Nenner zu bringen, sind es die zu erwartenden Bedenken: Datenschutz und Wechselzwang. Im Android-Lager wird das Update und die damit einhergehenden Einforderungen weiterer Zugriffsrechte kritisch diskutiert. Vielleicht hat Facebook es bis anhin schlichtweg versäumt, die vielfältigen Zugriffsberechtigungen vom Facebook-Messenger genauer zu erklären. Sonst wäre der plötzliche Zwangsumstieg nicht zu einem plötzlichen PR-Debakel geworden. Wer weiterhin mobil chatten will, muss bis auf Weiteres entweder den Messenger herunterladen oder mit der mobilen Browser-Ansicht Vorlieb nehmen.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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