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10.05.2017, 09:48 Uhr
Microsoft: USB-C ist nicht bereit für die Masse
«Die Marke steht auf dem Spiel.»
USB-C ist ein Fluch oder ein Segen. Zwar findet sich der verdrehsichere Kompaktstecker mittlerweile in vielen Convertibles und Notebooks, doch gibt es nach wie vor viele Abstufungen bei der Energieversorgung und je nach Betrieb verschiedene Anwendungsszenarien. Der Käufer eines Kabels muss besonders genau darauf achten, welcher Anschluss und welcher Übertragungsstandard verwendet werden. Allerdings war der dünnere Stecker für Apple schon im Mai 2015 Grund genug, seine Produktlinie dahingehend zu modernisieren. Wenn Apple da schon länger den «Stein ins Rollen» gebracht hat, warum dann nicht auch Microsoft?
Microsoft bleibt bei seinem proprietären Ladeanschluss
An dem kürzlich vorgestellten Surface-Laptop belässt es Microsoft bei der Stromversorgung bei seiner proprietären, länglichen Schnittstelle mit Magnethaftung. Gegenüber The Verge hat Pete Kyriacou, der Chef-Entwickler der Surface-Geräte, zu dieser Frage Stellung bezogen. Intern gab es demnach ein längeres Abwägen. Schliesslich entschied man sich, weiterhin auf gewöhnliche USB-A- und DisplayPort-Schnittstellen zu setzen. «Es ist nicht so, dass wir USB-C bislang ignoriert hätten», wird Kyriacou zitiert. Für Microsoft sei der «Surface Connect Port» immer noch die bessere Lösung, sowohl für die Stromversorgung als auch während des Docking-Betriebs. Microsoft betont dabei vor allem, wie gut die magnetische Haftung des Ladeports funktioniere.
USB-C-Zubehör: Man kann nie wissen, was Kunden kaufen
Offenbar gibt es aber mehrere Gründe, warum man den Kunden mit USB-C nicht im Ungewissen lassen möchte. Microsoft fragt selber: Was passiere zum Beispiel, wenn USB-C-Kabel identisch aussähen, aber völlig verschiedene Spannungen hätten? Einige Kabel würden schliesslich 3 Ampère, einige 5 Ampère, einige Thunderbolt unterstützen; wieder andere nicht. Darüber hinaus bestehe auch der Reklamationskonflikt, dass Kunden versuchen könnten, ihr Surface-Laptop mit einem Ladegerät nachzuladen, dessen Stromversorgung nicht ausreiche. «Wenn das passiert und der Laptop von zu wenig Strom versorgt wird, beschweren sich die Kunden bei Microsoft und nicht beim Hersteller des Ladegeräts», argumentiert Kyriacou – die Marke stehe auf dem Spiel! Auf die Frage, warum Microsoft beim neuen Surface-Laptop keinen einzigen USB-C-Anschluss integriert habe, kam die Antwort, dass hierfür vor allem Design und Platz ausschlaggebend waren.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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