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16.09.2013, 08:15 Uhr
20-TB-Festplatten bald möglich, meint Seagate
Um weiterhin Festplatten kostengünstig zu produzieren aber bald noch grössere Speicherkapazitäten zu ermöglichen, erwägt Seagate ein neues technisches Verfahren.
Festplatten im 2,5-Zoll- bzw. 3,5-Zoll-Formfaktor erfreuen sich weiterhin grosser Beliebtheit. Aktuell belaufen sich grösstmögliche Kapazitäten bei vier Terabyte. Allerdings haben die seit ein paar Monaten verfügbaren 3,5-Zoll-Laufwerke auch ihren Preis. Für eine Standard-Desktop-Platte mit 7200 Umdrehungen blättert man noch gut 200 Franken hin, wenn nicht mehr.
2014: erste 5-TB-Platte
Seagate, ein Festplattenhersteller aus Kalifornien, meint, bald Kapazitäten drastisch erhöhen zu können – ohne höhere Produktionskosten. 2014 soll ein erstes 3,5-Zoll-Laufwerk mit fünf Terabyte Kapazität im Handel verfügbar sein. Bis 2020, meint Seagate, sollen gar bis zu 20 Terabyte pro Laufwerk erreicht werden können. Da sich Schreib- und Leseeinheiten (und Spuren) kaum weiter verkleinern lassen, erwägt Seagate einen neuen technischen Kniff.
Spurabstand unter Verwendung der SMR-Technik
Bei dem von Seagate benannten «Shingled Magnetic Recording» (SMR) wird die Aufzeichnungsdichte der Datenspuren erhöht, indem der Abstand zwischen den Spuren durch ziegelsteinartige Anordnung weiter verkürzt wird. Ganz allgemein betrachtet, liegen die winzig kleinen Bahnen nun nicht mehr nebeneinander, sondern überlappen sich. Das hat zur Folge, das sich noch mehr Daten auf denselben Platz schreiben lassen.
Beim Schreiben langsam
Allerdings könnten so auch Schreibzugriffe verlangsamt werden. Beim Aktualisieren von Informationen müssten theoretisch jedes Mal sämtliche Daten der nachfolgenden Spuren abgefahren werden. Um diese Schreibdurchläufe auf ein Minimum zu reduzieren, gruppiert Seagate mehrere Spuren in sogenannte Bänder. Will die Lese-Schreibeinheit einen Sektor der Platte neu schreiben, wird immer auf die letzte abspeicherte «Bandeinheit» zugegriffen. Ansonsten müsste jedes Mal die gesamte Festplatte neu abgefahren werden. Dennoch könnten drastische Schreibzugriffe, vor allem bei verteiltem Schreiben (beispielsweise in einer RAID-0-Konfiguration) langsamer als bei aktuellen Laufwerken ausfallen.
Performance brauchbar?
Eventuell wird Seagate sich da noch einige Peformance-Kniffs im integrierten Controller einfallen lassen müssen, damit ähnlich des SSD-Trim-Befehls Garbage Collection schneller vonstatten geht und Schreibvorgänge nicht nur dann schneller sind, wenn die Platte fast leer ist. Taktisch klever mag die Ankündigung durchaus sein, zumal schon erste Ultra-HD-TVs beworben werden. Um derart hochauflösenden Content zu speichern, werden bald grössere Speichermedien erforderlich sein.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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