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06.05.2015, 12:46 Uhr
Vomitous Driving & Oculus Puke
Einige technische Errungenschaften der Neuzeit sollen den Alltag des Menschen erleichtern. Das kommt nicht nur gut an: Kontrollverlust führt offenbar zu Übelkeit.
Auf den ersten Blick haben VR-Simulatoren und selbstlenkende Fahrzeuge nicht viel miteinander gemein. Abgesehen davon, dass beides symbolische Stellvertreter modernster Technologie sind. Nun wurde aber ein weiterer gemeinsamer Nenner gefunden: Häufige Übelkeit. Sowohl die Verwendung von Virtual-Reality-Brillen wie auch das Reisen in selbstfahrenden Automobilen soll für ein erhöhtes Vorkommen körperlichen Unwohlseins sorgen. PCtipp hat ein Vergleich der ermittelten Daten vorgenommen und eruiert, was gegen die Übelkeit in der Anwendung unternommen wird.
Das Google-Auto (Prototyp)
Während VR-Simulatoren bereits serientauglich sind verkauft werden, ist es bei selbst fahrenden Autos noch nicht ganz so weit, lediglich ein Prototyp existiert. Nichtsdestotrotz haben die Forscher Michael Sivak und Brandon Schoettle der Universität Michigan im Rahmen einer Studie über 3000 Menschen mit einem selbstlenkenden Auto Fahrten unternehmen lassen.
Gemäss den Resultaten endete die Fahrt in 12 Prozent aller Fälle mit mittelmässiger bis starker Übelkeit samt körperlicher Konsequenzen. Die Forscher erklären dies mit einem Konflikt von visuellen Eindrucken und dem Gleichgewichtsorgan im Ohr. Dieses Ungleichgewicht ende bei längerer Dauer mit einer oralen Entleerung des Mageninhalts. Auch könne die Übelkeit auf die Unvorhersehbarkeit der Fahrtrichtung und den Kontrollmangel zurückzuführen sein
Während der Journalist Martin Kilian nicht ganz ernsthaft zu Spuckbeutel rät, empfehlen die Forscher den Fahrgästen, sich keinen Aktivitäten zu widmen, welche die Übelkeit fördert, zum Beispiel dem Lesen oder dem Herumdrücken auf Smartphones.
Oculus Rift
Bereits in den Anfängen der Virtual-Reality-Brille stellte die US-Navy fest, dass der Gebrauch dieser Brillen zu Orientierungslosigkeit, Übelkeit und Schweissausbrüchen führt. Dieses Problem mag sich in den Jahrzehnten zwar verbessert haben, ganz verschwunden ist es aber nicht. Auch die Kollegen aus der Redaktion fühlten sich nicht ganz wohl als sie letztes Jahr Oculus Rift testeten.
Sie glauben nicht, dass es so extrem ist? Sehen Sie in dem Video, wie Testpersonen auf VR-Brillen reagieren:
Die Lösung heisst Nase
Forscher der Purdue Universität glauben jetzt aber eine Lösung für das Problem gefunden zu haben: die virtuelle Nase. Gemäss Uni-Professor David Whittinghill, sorge das virtuelle Riechorgan im Sichtfeld des Brillenträgers für Stabilität. Laut ersten Tests konnte nahm die Übelkeit bei 13,5 Prozent aller Testpersonen ab. Dies liege daran, dass die Unterschiede zwischen dem, was die Augen wahrnehmen und dem was der Körper fühle, ein Unwohlsein auslöst. Bis die virtuelle Nase Marktreife erlangt, dürfte es allerdings noch einige Zeit dauern.
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