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24.05.2013, 09:31 Uhr
Facebook gegen Google: Wettbieten um Waze
Um die Navigations-App Waze zeichnet sich laut Kreisen ein milliardenschwerer Bieterwettstreit zwischen den Grossen der Internetbranche ab.
Um die Navigations-App Waze zeichnet sich laut informierten Kreisen ein milliardenschwerer Bieterwettstreit zwischen den Grossen der Internetbranche ab. Neben Facebook sei auch Google interessiert, schrieb die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Freitag. Waze habe Angebote von mehreren Seiten eingeholt und wolle mehr als 1 Milliarde US-Dollar im Fall eines Verkaufs. Zugleich könne das Start-up sich stattdessen aber auch neues Geld bei Investoren besorgen und unabhängig bleiben, hiess es unter Berufung auf informierte Personen.
Waze gibt Routenanweisungen auf Basis von Nutzerinformationen und funktioniert zugleich wie eine Art Online-Netzwerk für Autofahrer. Sie informieren sich untereinander über Staus, Unfälle oder Radarfallen. Das Start-up, das in Israel gegründet wurde und inzwischen nach Kalifornien umgezogen ist, hat nach bisherigen Informationen 40 bis 50 Millionen Nutzer.
Von Apple empfohlen
Vor rund zwei Wochen waren erste Berichte aufgetaucht, Facebook wolle Waze für bis zu 1 Milliarde US-Dollar kaufen. Seitdem hätten auch andere Unternehmen ihr Interesse bekundet, hiess es jetzt. Apple, das früher als möglicher Käufer gehandelt worden war, sei allerdings nicht darunter, schrieb Bloomberg. Waze ist eine der Apps, die Apple-Chef Tim Cook vergangenes Jahr als Alternative für den mit Problemen gestarteten ersten eigenen Kartendienst des iPhone-Konzerns empfohlen hatte.
Facebook würde mit dem Kauf von Waze auch den Kampf mit Google um Nutzerdaten weiter verschärfen: Die Kartendienste sind ein zentrales Standbein des Suchmaschinenriesen. Vergangene Woche verbesserte Google seine Karten mit neuen Funktionen und bindet sie auch konsequent in seine anderen Dienste ein. Es ist fraglich, ob Google Waze im Falle eines Kaufs separat weiterbetreiben oder die Plattform in sein eigenes Angebot integrieren würde. Unmittelbar vor einem Deal stehe derzeit keiner der Interessenten, schrieb Bloomberg.
Waze finanziert sich hauptsächlich über ortsbezogene Werbung. Facebook könnte darauf aufbauen, seine Mitglieder mit Waze auch im Auto zu erreichen und die Nutzerbasis erweitern. Das weltgrösste Online-Netzwerk richtet sein Geschäft derzeit konsequent auf Smartphones und Tablets aus, weil immer mehr der über 1,1 Milliarden Mitglieder den Dienst von den mobilen Geräten aus nutzen.
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