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15.10.2015, 09:58 Uhr
iPads warnen SBB-Lokführer vor Rotlicht
Die SBB haben eine Warn-App entwickelt, die das Lokpersonal beim Anfahren des Zugs warnt, ob die Fahrt tatsächlich freigegeben ist.
In den vergangenen Jahren führte das Missachten von Rotlichtsignalen bei der Bahnhofsausfahrt wiederholt zu Zugunfällen. Die fatale Frontalkollision zweier Züge in Granges-Marnand VD im Juli 2013 kostete sogar einen Lokführer das Leben, 26 Insassen wurden verletzt. Auch diesem Unfall lag ein Missachten eines Haltesignals zugrunde. In den letzten zwei Jahren haben die SBB infolgedessen eine Warn-App entwickelt, die im Cockpit die Sicherheit der Zugführung zusätzlich erhöht.
Das iPad auf dem Steuerpult gibt dann eine akustische und visuelle Warnung ab, sobald der Zug auf ein Stoppsignal zufährt. Da jeder Zug mit einer Nummer in der Betriebszentrale angemeldet ist, registriert der Bewegungssensor im iPad, ob es sich bewegt und überprüft gleichzeitig, ob die Fahrt im Zugnummernsystem auch wirklich freigegeben ist. Falls nicht, alarmiert die App den Lokführer mit einer akustischen Warnmeldung.
Die von SBB-Informatikern eigens entwickelte App soll Lokführer dazu animieren, im Zweifelsfall noch einmal genau hinzuschauen. Die App warnt aber lediglich und greift nicht etwa in die Bremsung der Lok ein. Laut dem Zugunternehmen gibt es noch eine weitere Einschränkung: Die Warn-App ist nur für den Einsatz im Bahnhof konzipiert, auf offener Strecke funktioniert sie nicht.
Autor(in)
Simon
Gröflin
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